Wegen Problemen bei der Genehmigung verzögert sich die Durchführung des Projektes deutlich. Terminalbetreiber Eurogate bestätigte.

Hamburg. Nachdem von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes Probleme bei der Genehmigung der umstrittenen Elbvertiefung eingeräumt werden, geht die Hafenwirtschaft von einer weiteren deutlichen Verzögerung des Projekts aus. „Wir sagen unseren Kunden, dass man wohl nicht vor dem Jahr 2014 mit einer Umsetzung rechnen kann“, sagte am Montagabend Gunther Bonz, Generalbevollmächtigter des größten europäischen Terminalbetreibers Eurogate. Bonz, bis 2008 parteiloser Staatsrat in der Hamburger Wirtschaftsbehörde, sprach auf Einladung der Beteiligungsgesellschaft Lloyd Fonds im Hotel Hafen Hamburg über die aktuelle Hafenentwicklung.

Dabei kritisierte er strategische Fehler des Senats, die zu mehreren Planverzögerungen geführt hätten. So sei es falsch gewesen, Fragen der Deichsicherheit mit in das Genehmigungsverfahren einzubinden. Größtes Problem aber sei, dass im Gegensatz zur Elbvertiefung von 1999 heute die Umweltverbände das Recht zu einer Verbandsklage bei solchen Projekten bekommen hätten – und davon auch Gebrauch machen würde. Zudem müsse die EU an dem Genehmigungsverfahren beteiligt werden. „Dort hat man sich nach unserer Information noch nicht einmal auf der Arbeitsebene mit dem Thema befasst“, sagte Bonz.

Tatsächlich will die Wasser- und Schifffahrtdirektion Nord heute in Hamburg neue Termine für die Elbvertiefung nennen. Bisher sollte der Entwurf für das Planfeststellungsverfahren, also für die formale Genehmigung des Ausbaus noch in diesem Herbst vorliegen.

Mit der geplanten Elbvertiefung sollen künftig auch sehr große Containerfrachter mit mehr Ladung als bisher die Elbe befahren können.