Rund 3000 Menschen protestierten in Hamburg gegen die schwarz-grüne Sparpolitik und bildeten eine Menschenkette um das Rathaus.
Hamburg. Knapp 3000 Menschen haben am Mittwoch gegen die Sparpolitik des schwarz-grünen Senats in Hamburg protestiert. Aus Ärger über die geplante Kürzung des Weihnachtsgeldes bildeten sie am Nachmittag eine geschlossene Menschenkette um das Rathaus. „Wir lassen uns nicht schamlos in die Tasche greifen“, sagte der Vorsitzende des Hamburger Beamtenbundes, Rudolf Klüver. Das Sparpaket des Senats treffe jeden einzelnen Bürger in Hamburg. Bis 2014 will der Senat rund 510 Millionen Euro pro Jahr einsparen. 100 Millionen davon sollen Kürzungen des Weihnachtsgeldes für Beamte einbringen.
„Wer nur bei anderen spart statt bei Bürgerschaft und Senat, dem zeigen wir die rote Karte“, riefen Klüver und die Demonstranten im Sprechchor-Dialog. 40 000 rote Karten gegen das „böse Foul des Bürgermeisters und Senats“ – so die Aufschrift – hatte der Beamtenbund vorab gedruckt und an alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes verteilt. Auf den Karten konnten sie ankreuzen, welche Konsequenzen die Kürzung der Sonderzuwendung für den Einzelnen hat. „Wir wollten die Karten dem Senat überreichen, aber der hat sie nicht angenommen“, sagte Klüver. Er hatte mit mindestens 5000 Demonstranten gerechnet.
„Das war nur ein Aufmarsch von vielen“, sagte einer der Demonstranten. Die Beamten machten ihrer Wut mit Fahnen, Rasseln und Trillerpfeifen Luft. Die Kundgebung auf dem Rathausplatz und der anschließende Protestzug zum Gänsemarkt verliefen friedlich. Zum Protest hatten unter anderem der Beamtenbund und die Polizeigewerkschaft aufgerufen.