Auch in der Belegschaft wächst der Widerstand gegen den modernen Standort. Nun ist ein Neubau am nahen Hühnerposten im Gespräch.

Hamburg. Die vier großen Betonklötze am Klosterwall mit Sitz des Bezirksamts Mitte stehen zum Verkauf. Dass das Amt umziehen soll, ist seit Jahren im Gespräch. Zuerst wurde Wilhelmsburg als Standort diskutiert, jetzt gilt der Umzug in die HafenCity als wahrscheinlich. Doch gegen diese Pläne formiert sich bereits seit Monaten Widerstand. Lokale Politiker bemängeln die schlechte Anbindung für die Bürger. Nun ist laut einem "Bild"-Bericht noch ein weiterer Standort für das Bezirksamt im Gespräch: eine städtische Fläche zwischen dem Hühnerposten und der Amsinckstraße direkt hinter dem Hauptbahnhof. Diese Fläche liegt derzeit brach, auf ihr könnten neue Gebäude entstehen.

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Die Finanzbehörde, die die städtischen Flächen verwaltet, sprach am Mittwoch von einer "reinen Spekulation". Das Bezirksamt werde ausziehen, aber wohin es gehe, sei noch unklar. Ob die Fläche am Hühnerposten möglicherweise bebaut werden soll, kommentierte die Behörde nicht. Klar ist aber, dass die alten Häuser am Klosterwall abgerissen werden sollen. Das Ausschreibungsverfahren der Finanzbehörde für neue Investoren sei inzwischen abgeschlossen und werde aktuell ausgewertet.

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Eine Mitarbeiterin des Bezirksamts bestätigte dagegen, dass die Fläche am Hühnerposten als Standort im Gespräch ist. Es seien "Gedankenspiele", sagte sie zu abendblatt.de. Der Plan könne eine Alternative sein, wenn es mit der HafenCity nicht klappt. Die Entscheidung liege aber nicht beim Bezirksamt, man werde lediglich eingebunden.

Bezirksamtsleiter Andy Grote machte unterdessen klar, dass er sich einen gut erreichbaren Ort für den neuen Standort wünscht. "Unser Bezirksamt ist das am stärksten frequentierte der Stadt. Es muss also auf jeden Fall an einem zentralen, gut erreichbaren Ort liegen. Ich favorisiere einen Standort in der Nähe des Hauptbahnhofs", sagte er in einem Interview mit dem Abendblatt. Auch viele Mitarbeiter bevorzugen einen nahen Standort. Der Hauptbahnhof sei als Knotenpunkt sehr geeignet, heißt es bei den Bezirksamtsmitarbeitern. In der Belegschaft sei die HafenCity "nicht so beliebt."