In einem Interview für ein neues Magazin sprach der Altkanzler aus Langenhorn über Hamburger Gesinnung, die SPD und Weltoffenheit.

Hamburg. Der eine wurde 1973 in Altona geboren, der andere 1918 in Barmbek: Für ein Gespräch über Hamburg und das Leben in der Hansestadt aus der ganz persönlichen Sicht trafen sich jetzt Regisseur Fatih Akin ("Gegen die Wand") und Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, das jetzt im neuen ADAC-Reisemagazin "Hamburg" veröffentlicht wurde.

So unterschiedlich die Herkunft der beiden Männer auch ist - Akin ist türkischstämmig, Schmidt kommt aus einer Hamburger Lehrerfamilie - so verbindet die beiden eine besondere Beziehung zu Hamburg.

So sagt Schmidt über sich, er sei Hamburger von Geburt und Gesinnung. Und erklärt dann auch, was er mit Hamburger Gesinnung meint: "Da kann man ein ganzes Buch drüber schreiben. Wenn ich das in einem Satz zusammenfassen soll, dann ist es eine Einstellung zum Leben, die den lieben Gott einen guten Mann sein lässt."

Der Altkanzler, der in Langenhorn lebt, bescheinigt seiner Geburtsstadt eine "Weltoffenheit, die verglichen mit Stuttgart oder Berlin, tatsächlich erstaunlich ist. Sie war früher noch prägender als heute, aber sie ist immer noch da. Das gilt sogar für die konservativsten Hamburger – das sind die Sozialdemokraten."

Mit Multikulti kann der 93-Jährige, für den es bis heute ein "Fehler war, dass die Bundesrepublik zu Beginn der Sechzigerjahre Gastarbeiter einwandern ließ", jedoch wenig anfangen. Unterschiedliche Kulturen kennenzulernen, empfinde er nicht als Bereicherung, sondern als eine "Erschwernis. Hamburg ist eine kleine Stadt, maximal zwei Millionen Einwohner. Hamburg wird nicht genug Platz haben für Chinatowns und türkische Städte." Schmidt meint, Multikulturalität sei eine Übergangsphase: "Die Multikulturalität vergeht mit dem Wechsel der Generationen." Akins Enkel würden es eines Tages anders empfinden.

Das vollständige Interview lesen hier.

(HA)