Hamburgs beliebter Altkanzler Helmut Schmidt wird im AK St. Georg wegen Thrombose behandelt. Früher hatte er bereits Herzprobleme.
Hamburg. Altbundeskanzler Helmut Schmidt, 92, wird derzeit in der nahe der Alster gelegenen Asklepios-Klinik St. Georg behandelt. Die Ärzte haben eine Thrombose im Bein diagnostiziert. Die Lage sei nicht dramatisch, sagte der behandelnde Arzt Prof. Dr. Heinrich Greten gestern. "Wir gehen davon aus, dass Herr Schmidt Anfang kommender Woche wieder nach Hause kann", sagte Prof. Greten weiter. Der Altkanzler, der am 23. Dezember seinen 93. Geburtstag feiert, wird mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten behandelt.
Bereits am Dienstag hatte sich Schmidt auf ärztliches Anraten in die Klinik begeben. Seither dringen, um die Genesung des Patienten und die Arbeit der Ärzte nicht zu stören, nur wenige Informationen aus dem Krankenhaus an die Öffentlichkeit. Zudem ist es Schmidts ausdrücklicher Wunsch, dass an alle Medien nur maßvoll kommuniziert wird. Sogar im Krankenbett hält der beliebte Altkanzler und ehemalige Hamburger Innensenator noch alle Strippen in der Hand. Heute Vormittag, so hat es das Krankenhaus angekündigt, soll der neueste Stand bekannt gegeben werden. Gestern rechneten die Ärzte nicht mit einer grundlegenden Veränderung des Gesundheitszustands ihres prominenten Patienten.
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Schmidt ist in guten und vertrauten Händen: Prof. Greten, der lange eine Führungsposition am Universitätsklinikum Eppendorf innehatte und nun am AK St. Georg tätig ist, ist schon seit Jahrzehnten sein Leibarzt. In den 70er-Jahren hat Greten das Institut für Herzinfarktsforschung mit aufgebaut.
Schmidt hatte bereits in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme, vor allem mit dem Herzen. Er erlitt bereits mehrere Herzattacken, bekam fünf Schrittmacher eingesetzt und hat eine Bypass-Operation hinter sich. Er ist schon oft - wie er es selbst formuliert - dem Tod von der Schippe gesprungen. Und nun die Thrombose.
Eigentlich wollte Schmidt es diesen Herbst ruhig angehen lassen, aber dann jagte ein Termin den nächsten: Buchpräsentation, Bambi-Verleihung, Talkshows. 2012 will Schmidt sogar eine mehrwöchige China-Reise unternehmen. Die Langstreckenflüge wären eine weitere Belastung. Hoffentlich muss er seinen Plan nun nicht verwerfen.