Der Hamburger Altkanzler hat sich laut Jury als “einer der bedeutendsten Wegbereiter des friedlich geeinten Europa“ verdient gemacht.
Münster. Helmut Schmidt und ein Münchner Kinderhilfsprojekt erhalten in diesem Jahr den Westfälischen Friedenspreis. Der 93 Jahre alte Hamburger Altkanzler und Publizist sei "einer der bedeutendsten Wegbereiter des friedlich geeinten Europa“, erklärte die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen-Lippe (WWL) am Donnerstag in Münster. Das Preisgeld wurde in diesem Jahr den Angaben nach von 50.000 auf 100.000 Euro verdoppelt. Die Preisverleihung findet am 22. September im Rathaus Münster statt.
"Der Staatsmann Helmut Schmidt steht zweifelsohne in einer Reihe mit den großen Europäern Valéry Giscard d'Estaing, Helmut Kohl und Václav Havel , die alle ebenfalls schon mit dem Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet wurden“, heißt es in der Begründung der Jury. So sei kurz nach seiner Amtsübernahme als Bundeskanzler 1974 der Europäische Rat etabliert worden. Gemeinsam mit Giscard d'Estaing habe Schmidt zudem die Einführung des Europäischen Währungssystems und der Europäischen Währungseinheit ECU im Jahr 1979 initiiert, aus der später die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion sowie der Euro hervorgingen.
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Mit Schmidt wird am 22. September der Münchner Verein "Children for a better World“ geehrt, der von rund 30 Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft gegründet wurde, wie es hieß. Bei dem Kinderhilfsprojekt entscheiden Kinderbeiräte mit über die Vergabe von Fördermitteln. Seit der Gründung 1994 seien mehr als 1.200 soziale Projekte weltweit mit 25 Millionen Euro Spendengeldern unterstützt worden.
Der Preis des Westfälischen Friedens wird seit 1998 alle zwei Jahre in zwei Kategorien vergeben. Ausgezeichnet werden zum einen Persönlichkeiten, die durch ihre Lebensleistung zum Vorbild für Friedensarbeit in Europa und der Welt geworden sind. Zum anderen werden junge Menschen geehrt, die durch ihre Taten ein Beispiel für politische, soziale und ökologische Versöhnung und damit für Frieden in der Welt gegeben haben.
2010 ging die Auszeichnung an den Dirigenten Daniel Barenboim und sein Orchester für ihr Engagement zur Völkerverständigung im Nahen Osten. Weitere Preisträger waren der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan, der 2011 gestorbene frühere tschechische Präsident Havel, Altkanzler Kohl, die ehemalige Chefanklägerin des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, Carla del Ponte, und die Dirigenten Kurt Masur und Daniel Barenboim. Die Jugendpreise würdigten unter anderen die Sternsinger, die Organisation "Schüler helfen Leben“ und die Gemeinschaft junger Malteser.
Mit Material von epd und kna