Der Informatikprofessor hatte etwa 40 Prozent seiner Bonusmeilen verloren. Jetzt klagt er gegen Lufthansa-Führungskräfte wegen Betrugs.

Hamburg. Der Hamburger Informatikprofessor Tobias Eggendorfer hat gegen den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Lufthansa, Christoph Franz, und neun weitere Führungskräfte des Konzerns bei der Staatsanwaltschaft Köln eine Strafanzeige wegen Betrugs eingereicht. Die Staatsanwaltschaft bestätigte dem Hamburger Abendblatt den Eingang der Anzeige. Konkret geht es um die zum Jahreswechsel 2010/11 erfolgte Änderung des Prämienkatalogs der Lufthansa in ihrem Miles&More-Programm. Sie führte dazu, dass Kunden durchschnittlich 15 bis 20 Prozent mehr Meilen sammeln mussten, um einen Interkontinentalflug kostenlos zu bekommen.

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Eggendorfer ist auf interne E-Mails der Fluglinie gestoßen, „die mutmaßlich echt sind“, wie er dem Hamburger Abendblatt sagte. Danach ergebe sich der Verdacht, „dass bewusst und vorsätzlich Informationen“ über die neue Prämienregelung zurückgehalten worden seien, um zu erreichen, dass die Kunden erst kurz vor der Änderung von den Plänen der Fluggesellschaft erfahren. Der Professor prangert zudem an, dass die Airline in ihrer Kundenzeitschrift vom Dezember 2010 ihre Passagiere zum Kauf weiterer Meilen aufgerufen hatte. Diese hätten ebenfalls durch die neue Prämienregelung Anfang 2011 an Wert verloren. (HA)