Als Lufthansa 2011 das Bonusmodell änderte, verlor auch ein Hamburger etwa 40 Prozent seiner Bonusmeilen und zog erfolgreich vor Gericht.

Köln. Die Lufthansa hat die Bonusmeilen eines Vielfliegers zu Unrecht entwertet. Die Abänderung des Prämienkataloges, die eine Entwertung der gesammelten Meilen zufolge hatte, sei unwirksam, urteilte das Landgericht Köln am Freitag.

Der Kläger Tobias Eggendorfer, Vielflieger aus Hamburg, ist der Auffassung, dass durch die Änderung der Flugprämientabelle sein Meilenkonto Miles and More um 30 bis 40 Prozent entwertet wurde.

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Die Lufthansa hatte Anfang 2011 ein neues Bewertungsmodell eingeführt, wonach die bis dato gesammelten Bonusmeilen herabgestuft wurden. Das Gericht entschied, dass für die bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Punkte die alten Tarifbestimmungen gelten müssen.

Eggendorfer, der in Hamburg an der Hochschule der Polizei unter anderem Computer-Forensik lehrt, sagte bereits Ende vergangenen Jahres zu abendblatt.de: "Das verhalten der Lufthansa ist weit von dem entfernt, was man Kundenfreundlichkeit nennt."

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Für die Lufthansa hat sich die Abwertung der Bestandsmeilen offenbar gelohnt. Laut "Financial Times Deutschland" hatten sich die rund 20 Millionen Miles&More-Kunden bis Ende 2010 198 Milliarden Meilen erflogen. Gegenwert seien heute 1,88 Millionen Business-Tickets in die USA nach zuvor 2,2 Millionen. Bei einem Ticketpreis von 3000 Euro ergibt sich daraus eine Differenz von 960 Millionen Euro. (abendblatt.de/dapd)