Kerosinpreise und CO2-Steuer belasten Lufthansa. Airline senkt den Ausblick für 2012 und setzt neben Einsparungen auch auf Jobabbau.

Frankfurt/Main. Der hohe Ölpreis, die Luftverkehrsabgabe sowie die Konkurrenz von Billigfliegern und Airlines aus Nahost machen der Lufthansa zu schaffen. Die größte deutsche Fluggesellschaft rechnet für 2012 mit einem geringeren operativen Gewinn „im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich“, wie der Vorstandsvorsitzende Christoph Franz am Donnerstag in Frankfurt am Main erklärte. Der Konzern werde Personal abbauen und versuchen, flächendeckend profitabler zu werden. Kunden müssten sich auf höhere Ticketpreise einstellen.

Im vergangenen Jahr erzielte die Lufthansa einen operativen Gewinn von 820 Millionen Euro. Wegen des Verkaufs des Verlustbringers British Midland blieb unter dem Strich aber ein Verlust von 13 Millionen Euro. Als weitere Belastungen nannte Franz die Luftverkehrsabgabe und das Nachtflugverbot in Frankfurt , das vor allem die Fracht-Tochter Lufthansa Cargo belaste.

+++ Lufthansa Technik plant weiteren Stellenabbau +++

Sorgenkinder des Konzerns sind demnach weiterhin die Töchter Austrian Airlines (AUA) und Germanwings . Bei der AUA will Franz nach eigenen Worten niedrigere Gehälter aushandeln und die Airline gesundsparen. Zu dem Billigflug-Ableger Germanwings sagte Franz, über fünf Prozent des Umsatzes seien allein wegen der neu eingeführten Luftverkehrsabgabe an den Staat geflossen. Ohne die Zugehörigkeit zum Lufthansa-Konzern hätte Germanwings die Steuer gar nicht überlebt, sagte Franz.

Schlankere Strukturen, eine bessere Zusammenarbeit und striktes Sparen sollen das Ergebnis bis 2014 um mindestens 1,5 Milliarden Euro verbessern. Die operative Marge soll auf fünf bis sechs Prozent steigen, wie Vorstandsmitglied Stephan Gemkow erklärte.

+++ An Europas Himmel droht ein Handelskrieg +++

+++ Service: Hier finden Sie die aktuellen Börsenkurse +++

Außerdem müsse das Fliegen teurer werden, sagte Franz. „Wir werden versuchen müssen, die gestiegenen Treibstoffkosten in die Preise für die Kunden hineinzubekommen.“ Ob dies über höhere Grundpreise oder Treibstoffzuschläge passiere, sei noch nicht klar.

Die Ausgaben für Treibstoff stiegen im vergangenen Jahr der Lufthansa zufolge um 1,3 Milliarden auf 6,3 Milliarden Euro. Auch im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit einem weiteren Anstieg der Kerosin-Kosten um 1,2 Milliarden Euro. (dapd/abendblatt.de)