Durchschnittlicher Mietpreis von 11,34 Euro pro Quadratmeter. Vergangenes Jahr waren es 11,21 Euro, im Jahr 2010 noch 10,25 Euro.
Hamburg. Die Mietpreise von Wohnungen in Hamburg haben bei der Neuvermietung ein Rekordniveau erreicht - allerdings ist die extreme Steigerung des Quadratmeterpreises aus dem vergangenen Jahr offenbar abgeschwächt. Das geht aus einer Auswertung von Wohnungsinseraten aus dem Hamburger Abendblatt und dem Internet hervor, die Schüler des Gymnasiums Ohmoor am Freitag veröffentlichten. Demnach liegt bei einer Neuvermietung der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei 11,34 Euro. Im vergangenen Jahr waren es 11,21 Euro. 2010 waren es 10,25 Euro.
Die Schülerinnen und Schüler werteten 8000 Anzeigen aus, die seit Januar 2012 im Abendblatt und den Internetportalen Immonet und Immobilienscout24 erschienen waren. Sie erfassten die Angebote nach Lage, Zimmeranzahl, Wohnfläche und Miete ohne Nebenkosten. Die "Wohnungsmarktuntersuchung" wird vom Geografiekurs der Klasse 11 bereits seit 1986 erstellt.
Die Studie vergleicht die Entwicklung in den ersten beiden Monaten eines Jahres mit der Entwicklung im gleichen Zeitraum der vorausgegangenen Jahre. Allerdings berücksichtigt die Studie nicht die Neuvermietung von Wohnungen, die nicht über Anzeigen vermittelt werden. Vor allem bei dem städtischen Unternehmen Saga-GWG und bei den Genossenschaften liegen die Quadratmeterpreise niedriger. Dem Mieterverein zufolge gibt es in Hamburg rund 890.000 Wohneinheiten.
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Nach Darstellung der Schüler verlangten die Inserenten für die in der Studie berücksichtigten Wohnungen 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zwischen 2010 und 2011 hatte der Anstieg bei 9,3 Prozent gelegen. Zudem würden Wohnungen teurer, je näher sie am Stadtzentrum lägen. Rund um die Alster, am westlichen Elbhochufer und weiter oben am Alsterlauf gehe im Schnitt unter 1000 Euro Kaltmiete pro Wohnung fast gar nichts mehr.
Carl-Jürgen Bautsch, der als Lehrer den Kurs betreut, verwies auf eine Umkehrung der Verhältnisse in den vergangenen zehn bis zwölf Jahren. "In den 90er-Jahren gab es noch ein Mietengefälle vom grünen Stadtrand in Richtung City." Inzwischen seien die Mieten in den sechs Hamburger Umlandkreisen rund 42 Prozent günstiger. Das habe die Auswertung von etwa 2000 Angeboten ergeben, so Bautsch.
Ferner haben die Gymnasiasten festgestellt, dass sowohl Nettomieten als auch Preise für Eigentumswohnungen im Süden und Osten der Hansestadt zum Teil deutlich niedriger als in anderen Regionen Hamburgs sind.
Unterdessen kritisierte die CDU-Bürgerschaftsfraktion in ihren neuen "Leitlinien Wohnungsbau" die Politik des SPD-Senats. Zum einen reiche das Ziel, jährlich 6000 Wohnungen in Hamburg zu bauen, nicht aus. Für eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt bedürfe es mittelfristig 8000 bis 10.000 neuer Wohnungen pro Jahr, sagte der baupolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Hans-Detlef Roock. Zum anderen würden die Genehmigungsprozesse für neue Wohnungen noch immer zu lange dauern - teilweise mehr als ein Jahr.