Harburg bekommt bisher 184.000 Euro. CDU, GAL und Linke fordern mehr Geld für Einrichtungen der Stadtteilkultur. SPD dagegen.
Harburg. Die Harburger Kulturszene ist derzeit nicht gut auf die SPD zu sprechen. Denn Harburgs Sozialdemokraten, die die Mehrheitsfraktion in der Bezirksversammlung bilden, stemmen sich gegen drei Anträge von GAL, CDU und Linke, die die Erhöhung der Stadtteilkulturmittel für Einrichtungen des Bezirks fordern.
Harburg bildet bei der Verteilung der Finanzen aus dem Haushalt der Kulturbehörde mit 184.000 Euro das Schlusslicht unter den Bezirken. Spitzenreiter ist der Bezirk Mitte mit einer Rahmenzuweisung in Höhe von 1,35 Millionen Euro.
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In Harburg müssen sich mehrere Institutionen die Summe teilen. So bekommt die Kulturwerkstatt 15 500 Euro, die Stadtteilkulturinitiative "Alles wird schön" 27.000 Euro und die Kulturwerkstatt Süderelbe 116.500 Euro. Der Rest des Geldes wird von der Bezirksverwaltung als Projektmittel für Geschichtswerkstatt (7070 Euro), Elbdeich-Kulturverein (7275 Euro) und Bücherbus (1028 Euro) ausgeschüttet.
Stefan Nowicki, Sprecher der Kulturbehörde: "Die Rahmenzuweisung für die Bezirke legt die Kulturbehörde gemeinsam mit den Bezirksämtern unter Berücksichtigung von Ausstattung und Leistungsprofil der einzelnen Institutionen fest." Bis 2014 seien diese Summen festgeschrieben. CDU und Grüne monieren, dass diese finanzielle Ausstattung nicht ausreichend sei.
Leon Przybylski, der sich um die Kulturwerkstatt am Kanalplatz im Binnenhafen kümmert, bestätigt diese Einschätzung. "Wir hätten schon gerne mehr Geld zum Gestalten." Die Kulturwerkstatt bietet unter anderem Kurse, Filme und Konzertabende an. "Unsere 15.500 Euro gehen leider komplett für die Miete des Gebäudes drauf."
Bezirksamtsleiter Thomas Völsch winkt ab: "Wer behauptet, dass Harburg Schlusslicht in der Stadtteilkulturförderung ist, unterschlägt bewusst die tatsächlichen Verhältnisse", sagt er. Denn der Bezirk stelle wesentlich höhere Beträge zur Verfügung. So bekomme das Bürgerhaus Rieckhof immerhin 655.000 Euro. Dazu Jörn Hansen, Chef der Einrichtung: "Von dieser Summe werden 286 000 Euro für Mietkosten vom Bezirksamt einbehalten. Ich habe deshalb seit 1985 den gleichen Mini-Etat - das ist traurig."