An den dicksten Stellen wurden an der Außenalster am Montag 18 Zentimeter gemessen. Jeder, der das Eis betritt, tut dies allerdings auf eigene Gefahr.

Hamburg. Das Eis der Außenalster kann ab sofort auf eigene Gefahr betreten werden. Dies gab die Umweltbehörde am Montag bekannt, mahnte allerdings im Lauf des Tages weiter zur Vorsicht. Sprecherin Kerstin Graupner sagte, an den dicksten Stellen sei das Eis derzeit 15 bis 18 Zentimeter dick. Jeder, der das Eis betrete, tue dies auf eigene Gefahr, so die Behördensprecherin. Der Polizeihubschrauber "Libelle" kreiste am Montag Nachmittag über der Alster, um die Lage auf dem Eis zu überwachen. Außerdem wurden verstärkt Streifen am Ufer eingesetzt.

Vorsicht: Dort wo die Schiffe der Alstertouristik noch bis vergangenen Mittwoch fuhren, auf einem 1,5 Kilometer langen Streifen zwischen dem Hotel Atlantic und Schwanenwik, seien heute Morgen jedoch nur sechs bis acht Zentimeter Eis gemessen worden. Spaziergänger sollten diese Flächen auf keinen Fall betreten. Eisläufer werden in diesem Bereich weiterhin von der Polizei vom Eis geholt.

Dennoch strömten viele Hamburger auf das verführerisch glitzernde Eis. Am späten Montagnachmittag liefen dutzende Hamburger mit ihren Kindern Schlittschuh auf der Alster, gingen mit ihren Hunden spazieren oder fuhren mit dem Fahrrad über die Eisfläche.

Auch Imke Johanning (45) klettert mit ihren Kindern, die in dicker Skikleidung eingepackt sind, vom Ufer auf die Alster. Carlotta (8) und Henning (12) holen mit den Armen Schwung und flitzen auf ihren Schlittschuhen los. „Ich habe gar keine Angst, die Alster ist schließlich zugefroren“, sagt Mutter Johanning.

Max Schmidt ist ein bisschen zögerlicher. Eingemummt in einer Fliegermütze aus Fell steht er am Ufer und wagt sich Schritt für Schritt auf die glatte Eisfläche. „Es hat mich ein bisschen irritiert, dass es zwischendurch so viele Geräusche auf dem Eis gab“, sagt der 44-Jährige. Aber auch wenn man zwischendurch ein paar Risse sehe, ist er kein bisschen skeptisch, dass er einbrechen könne.

Im Januar 1997 gab es das letzte große Alstereisvergnügen mit Verkaufsständen auf der zugefrorenen Außenalster. Im Januar 2010 wurden Gastronomiestände am Ufer der Alster genehmigt.

So sieht es in Hamburg und Norddeutschland aus

Die eisige Kälte bereitet derweil auch Bahnen und Schiffen immer mehr Probleme. Am Montagmorgen war die Hamburger S-Bahn betroffen: Am S-Bahnhof Diebsteich brach um 6.20 Uhr eine Schiene. Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis: "Möglicherweise war der Schaden kältebedingt." Züge der Linie S 3 konnten nicht mehr den Bahnhof Altona anfahren, sondern wurden über die Station Holstenstraße zum Dammtorbahnhof und zum Hauptbahnhof umgeleitet. Die Störung war laut Bahn gegen 8.10 Uhr behoben. Die Schiene wurde zunächst notdürftig repariert und soll in der kommenden Nacht wieder zusammengeschweißt werden.

Bereits seit Freitag geht auf der Elbe nichts mehr. Und das Treibeis wurde am Wochenende immer dicker. Die Schifffahrt wurde auf dem Abschnitt zwischen dem mecklenburgischen Dömitz und Geesthacht in Schleswig-Holstein eingestellt. Auch der Abschnitt zwischen Geesthacht und Hamburg war nicht mehr passierbar, erläuterte die Leiterin des Wasser- und Schifffahrstamtes (WSA) in Lauenburg, Bettina Kalytta. Bis zu 80 Prozent der Elbabschnitte seien bereits mit Eisschollen bedeckt.

Bei zweistelligen Minustemperaturen hat sich so viel Eis auf dem Fluss gebildet, dass von Magdeburg in Richtung Norden keine Schiffe mehr fahren können. Wie die Wasserschutzpolizei am Sonntag mitteilte, haben sich in der Nacht zu Sonntag Eisschollen zusammengeschoben und stark verdichtet. Der Fluss ist deshalb durchgehend bis nach Hamburg gesperrt. Auch die Boote der Wasserschutzpolizei müssen im Hafen liegen bleiben. Die Beamten gehen mit Streifenwagen auf Eiskontrolle.

Besser ergeht es den Kapitänen im Hamburger Hafen. Dort haben die Eisbrecher die Lage im Griff, die rund um die Uhr eingesetzten Schiffe "Hugo Lentz“, "Hafenbau 2“, "Johannes Dalmann“, "Hofe“ und "Christian Nehls“ halten die Fahrrinnen frei.