Wegen eines Rohrschadens konnte in 25.000 Wohnungen nicht richtig geheizt werden. Im Lauf der Nacht soll es jetzt wieder warm werden.
Hamburg. Den wohl kältesten Tag des Jahres haben Tausende Hamburger in ungewohnt kühlen Wohnungen verbringen müssen. Ein Rohrschaden im Heizkraftwerk Wedel, der bei Fernwärmekunden im Hamburger Westen zu Beeinträchtigungen führte, musste am Montag repariert werden. Am Abend konnte der betroffene Block wieder angefahren werden, sagte Vattenfall-Sprecher Stefan Kleimeier.
Es dauere dann noch ein paar Stunden, bis die Wärme überall eintreffe, aber über Nacht werde sich die Lage wieder normalisiert haben. Dann können sich alle 25 000 Kunden im Hamburger Westen wieder über normale Zimmertemperaturen freuen.
Tagsüber waren die Wohnungen teils recht kühl geworden. Nach Angaben von Vattenfall waren es je nach Lage und Geschoss bis zu fünf Grad kühler als gewohnt. Probleme habe es hauptsächlich nach dem Wochenende gegeben, als am Montagmorgen die Betriebe in Hamburg ihre Arbeit wieder aufnahmen und die ausgekühlten Büros aufgeheizt wurden, sagte Kleimeier.
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Das Heizkraftwerk Wedel konnte wegen des Rohrschadens seit Sonnabend nur die Hälfte der möglichen Wärmeleistung von 390 Megawatt liefern, so dass Vattenfall für die Stadtteile Altona, Bahrenfeld, und Eimsbüttel zusätzlich auf Reservekessel und andere Kraftwerke zurückgreifen musste.
Ingenieure hatten am Sonnabend während des laufenden Betriebs des Heizkraftwerks in einem der Kessel Risse in drei Rohren entdeckt. „Bei der letzten Revision im Sommer hatten sich dort noch keine Probleme gezeigt“, sagte Kleimeier: „Die defekten Teile mussten umgehend ausgetauscht werden.“ Die notwendigen Ersatzteile gibt es jedoch nicht von der Stange. Außerdem mussten vor Beginn der Reparaturarbeiten die mehrere hundert Grad heißen Kessel zunächst heruntergekühlt werden.
Das rund 50 Jahre alte Steinkohle-Kraftwerk in Wedel hat noch eine Laufzeit bis zur Heizperiode 2016/17. Es soll durch das neu gebaute Kohlekraftwerk Moorburg ersetzt werden, das voraussichtlich 2014 seinen Betrieb aufnehmen wird. (dpa)