Die Hochbahn stellte die neue U-Bahn DT 5 vor. Von August an soll sie auf der Ringlinie U 3 fahren. Sie ist durchgängig begehbar.
Hamburg. Die neue U-Bahn-Generation DT 5 kann sich sehen lassen: die Außenhaut in Edelstahloptik und traditionellem Hamburger Rot, das Innenleben mit roten Sitzen und großzügigem Platzangebot. Denn die Fahrzeuge, die aus je drei miteinander verbundenen Wagen bestehen, sind durchgängig begehbar. Bevor die Testfahrten im Frühjahr beginnen, stellte die Hochbahn die neuen Wagen am Sonnabend in der U-Bahn-Station Jungfernstieg vor - und Tausende kamen zum Gucken und Probesitzen.
"Wir werden die neuen Fahrzeuge ab dem Sommer einsetzen. Wir gehen davon aus, dass sie von August an auf der Ringlinie U 3 fahren", sagt Christoph Kreienbaum, Pressesprecher der Hochbahn. Die neuen Fahrzeuge kosten pro Stück 3,6 Millionen Euro. Die Hamburger Hochbahn AG hat 67 Fahrzeuge für insgesamt rund 240 Millionen Euro beim Hersteller Alstom-Bombardier bestellt. Die Durchgängigkeit der Wagen soll das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste verbessern. Außerdem gebe es die Theorie, dass sich die Leute besser in der U-Bahn verteilen, wenn die Wagen durchgängig seien, so der Hochbahn-Sprecher. Das sei vor allem in Stoßzeiten von Vorteil, weil sich dann die Menschen nicht an den Ein- und Ausgängen drängten.
Die leuchtend roten Sitze im DT 5 sind mit einem leicht zu reinigenden Stoff bezogen und relativ hart gepolstert. Das schütze besser vor Vandalismus, denn weiche Sitze würden häufig aufgeschlitzt, so Kreienbaum. Für Stoff habe man sich entschieden, "weil Plastik zu anfällig ist und man im Sommer nicht so gut drauf sitzt." Für angenehme Temperaturen wird die Klimaanlage in den neuen Fahrzeugen sorgen.
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Die meistgestellte Frage am Sonnabend war nach Angaben von Kreienbaum jene nach den Abfallbehältern. In der neuen U-Bahn-Generation gibt es nämlich keine mehr. Über dieses Thema habe es im Vorfeld einen regen Austausch mit verschiedenen anderen Städten gegeben, so der Hochbahn-Sprecher: "So ein Abfalleimer ist relativ schnell voll. Dann wird etwas hineingequetscht, da läuft etwas aus. Es wird deutlich sauberer in der U-Bahn, wenn die Fahrgäste ihren Müll auf dem Bahnsteig wegwerfen", so Kreienbaum. Da die durchschnittliche Reisezeit in der Bahn 15 Minuten betrage, sei es den Fahrgästen zuzumuten, ihren Müll erst danach zu entsorgen.
Neu ist auch die Qualität der Lautsprecherdurchsagen im neuen Flaggschiff der Hamburger U-Bahn-Flotte. Sie sind deutlich besser zu verstehen als in den Vorgängermodellen. Außerdem gibt es in jedem Wagen einen zweiten Bildschirm. Während auf dem ersten das übliche Fahrgastfernsehen mit Nachrichten, Haltestellenankündigung und Werbung gezeigt wird, sieht man auf dem zweiten die Linienführung. Künftig muss man sich also nicht mehr den Kopf verrenken, um an der Decke des Waggons nachzusehen. Das würden besonders die Touristen schätzen.