Die Atomkraftgegner wollen mit der Menschenkette von Brunsbüttel bis Krümmel ein Zeichen gegen die Atompolitik der Bundesregierung setzen.
Geesthacht/Hamburg/Elmshorn. Mit Sonderzügen und Bussen sind am Sonnabendmittag tausende Teilnehmer der Anti-Atom-Menschenkette in Hamburg und Schleswig-Holstein angekommen. In den Bahnhof Elmshorn fuhren nach Angaben der Bundespolizei zwei Sonderzüge mit etwa 1200 Demonstranten ein.
240 Busse aus ganz Deutschland sind nach Veranstalterangaben auf dem Weg zu den 124 Sammelpunkten entlang der Strecke durch das südliche Schleswig-Holstein und die Hansestadt. Am frühen Nachmittag sollen sich mehrere zehntausend Menschen zu einer 120 Kilometer langen Kette zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel in Geesthacht zusammenschließen.
Damit wollen sie zwei Tage vor dem 24. Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl ein Zeichen gegen die Atompolitik der CDU/FDP-Bundesregierung setzen. „Heute wird ein Tag der Anti-Atom-Bewegung“, sagte der Sprecher des Trägerkreises, Jochen Stay. „Wir sind wieder da, bunter und vielfältiger als jemals zuvor.“
In Geesthacht sammelten sich mehrere hundert Atomkraftgegner aus dem Wendland, die mit Traktoren und Fahrrädern aus Niedersachsen über die Elbe zum Meiler Krümmel gekommen waren. Sie stimmten sich bei Musik und Bratwurst auf die Veranstaltung ein. Auch auf dem Hamburger Rathausmarkt sammelten sich mehrere hundert Teilnehmer.
+++ Diese Straßen sind am Sonnabend in Hamburg gesperrt +++
Der Energiekonzern Vattenfall, der die Atomkraftwerke in Krümmel und Brunsbüttel betreibt, geht inzwischen nicht mehr davon aus, dass die Meiler noch in diesem Jahr wieder anlaufen können. Der Vorstandschef von Vattenfall Europe, Tuomo Hatakka, betonte, er rechne mit einer Laufzeitverlängerung. Das wäre wirtschaftlich sinnvoll.