Die Hamburger Hafen und Logistik AG wird 125 Jahre alt. Politiker und Wirtschaftsvertreter mahnen eine schnelle Vertiefung der Elbe an.
Hamburg. Im Großen Festsaal des Rathauses würdigte die Stadt am Montagvormittag vor mehreren Hundert Gästen die HHLA zu ihrem 125-jährigen Jubiläum. Wirtschaftssenator Axel Gedaschko hielt fest, dass die HHLA und ihre Vorläuferunternehmen den Aufstieg Hamburgs zu einem Welthafen erst ermöglicht hätten: „Ich will hier nicht sagten, die HHLA sei der Herzschrittmacher“, sagte Gedaschko ironisch in Anspielung an die aktuelle Wirtschaftskrise, „die HHLA ist vielmehr der Taktgeber für den Hafen, die wirtschaftliche Herzkammer der Stadt.“ Gedaschko wie auch Frank Horch, der Präses der Handelskammer, forderten die Umsetzung großer Infrastrukturprojekte, um das künftige Wachstum des Hamburger Hafens zu sichern, allen voran die geplante Vertiefung der Elb-Fahrrinne. „Ich fordere die Umweltverbände auf, ihren Widerstand gegen dieses Projekt aufzugeben“, sagte Horch. „Hamburg braucht die Elbvertiefung.“
Mit Blick auf die zurückliegende Krise und die Ladungsverluste des Hamburger Hafens sagte Horch: „Die jüngste Entwicklung hat uns vor Augen geführt, wie hart die Konkurrenz um Ladung in Europa ist. Für asiatische Reedereien ist Hamburg nur ein Punkt auf der Landkarte ohne jede persönliche Bindung.“ Wenn der Hafen wettbewerbsfähig bleiben wolle, seien der Ausbau und die fortlaufende Modernisierung der Infrastruktur unverzichtbar.
Im Anschluss an den Empfang eröffnetet Klaus-Dieter Peters, der Vorstandsvorsitzende der HHLA, eine Jubiläumsausstellung in der Rathausdiele. In den kommenden Monaten feiert das Unternehmen ihr Jubiläum mit vielen Aktivitäten. Ab April sollen zweimal wöchentlich Busrundfahren für Hafen-Interessierte angeboten werden. Bei der zweistündigen Fahrt soll neben der Speicherstadt auch der Multifunktionsterminal OSwaldkai angefahren werden. Noch im März wird das Buch „Welt im Fluss – Hamburgs Hafen, die HHLA und die Globalisierung“ erscheinen.
Die HHLA wickelt mit ihren 3500 Mitarbeiter rund 60 Prozent des gesamten Hafenumschlags in der Hansestadt ab. Durch die Wirtschaftskrise 2009 verringerte sich der Umsatz nach Unternehmensangaben um 339 Millionen Euro auf insgesamt 988 Millionen Euro. Der Containerumschlag sank um rund 33 Prozent. Mit insgesamt 4,9 Millionen Standard-Containern sieht die HHLA aber die Geschäftserwartungen erfüllt.