Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich auf ein Vermittlungsverfahren verständigt. Mediator soll offenbar ein Politiker werden.

Kiel. In den seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Omnibusverband Nord (OVN) kommt Bewegung. „In einem konstruktiv geführten Gespräch haben wir uns über den Weg in ein Mediationsverfahren verständigt“, sagte Verdi Nord-Sprecher Frank Schischefsky am Mittwoch in Kiel. Die Gewerkschaft hat den ehemaligen schleswig-holsteinischen Innenminister Klaus Buß (SPD) als Mediator vorgeschlagen.

Verdi und der OVN wollen am Donnerstag eine entsprechende Vereinbarung mit Eckpunkten des Verfahrens unterzeichnen, bestätigten beide Seiten.

Im Hamburger Umland und im Westen der Hansestadt sind die Busfahrer mehrerer privater Omnibusunternehmen am Mittwochmittag erneut in den Streik getreten. Wegen der Abiturprüfungen hatten die Beschäftigten allerdings erst von 12 Uhr an ihre Arbeit niedergelegt. Beteiligt sind Beschäftigte der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG), der Elmshorner Verkehrsgesellschaft (EVG), der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP), der Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG), sowie der Steinburger Linien. Ver.di geht davon aus, dass etwa 100.000 Fahrgäste von dem Streik betroffen sind.

Am Nachmittag demonstrierten über 200 Busfahrer in der Hamburger Innenstadt. Die Busse sollen bis zum Beginn der Frühschicht am Donnerstag um 3 Uhr ruhen, sagte ein Verdi-Nord-Sprecher am Dienstag.

Die Gewerkschaft fordert eine Anhebung der Löhne im privaten Omnibus-Gewerbe auf das Niveau der Löhne für Busfahrer im Öffentlichen Dienst. Seit Monaten streitet sie mit den Arbeitgebern - trotz mehrerer Streiks wurde bislang noch keine Einigung erzielt.

Fahrgäste können sich auf der Website www.vhhpvg.de sowie über das Servicetelefon der Steinburger Linien unter 04821 / 64 10 00 informieren.