Die Erholung an den Kapitalmärkten habe dazu geführt, dass sich der Wert der Anlagen um einen dreistelligen Millionenbetrag erhöht hat.
Hamburg. Die HSH Nordbank hat ihre umstrittenen Investments mit den Codenamen Omega 52 und Omega 55 aufgelöst. Über den Preis sei laut Geldinstitut Stillschweigen vereinbart worden. Die Erholung an den Kredit- und Kapitalmärkten habe aber dazu geführt, dass sich der Wert der Anlagen um einen dreistelligen Millionenbetrag erhöht habe, gemessen am Tiefstand. Die HSH Nordbank hatte 2007 und 2008 rund 600 Millionen Euro in die Omega-Geschäfte investiert und später weitgehend abgeschrieben. Mit der Auflösung sei der wieder gestiegene Wert endgültig vereinnahmt; weitere Belastungen aus dem Investment werde es nicht mehr geben.
Die riskanten Omega-Geschäfte waren von der Londoner Niederlassung eingefädelt, aber von den Vorständen der Hamburger Zentrale abgenickt worden. Fast alle Vorstände aus dieser Zeit haben mittlerweile ihr Amt verloren und sind Ziel staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Zwei parlamentarische Untersuchungsausschüsse in Kiel und Hamburg versuchen ebenfalls, Licht in das Dunkel der damaligen Geschäfte zu bringen. Die Bank hatte – auch wegen der Omega-Geschäfte – das Jahr 2008 mit einem Verlust von 2,8 Milliarden Euro abgeschlossen und war in eine tiefe Krise geraten. Nur durch staatliche Kapitalspritzen und Garantien konnte das Institut überhaupt überleben.
Mit der Auflösung von Omega 52 und 55 setze die HSH Nordbank ihre strategische Neuausrichtung auf ihr Kerngeschäft fort, heißt es in der Mitteilung. Die Bank will sich ungefähr auf die Hälfte verkleinern und vor allem in Norddeutschland sowie in der Schiffs- und Immobilienfinanzierung ihre Schwerpunkte setzen.