Ampel-Blackout in Hamburg: Im Hamburger Stadtgebiet fielen am Sonnabend 1000 der etwa 1700 Ampeln aus.
Hamburg. Ampel-Blackout in Hamburg: Im Hamburger Stadtgebiet fielen am Nachmittag um 16.01 Uhr 1000 der etwa 1700 Ampeln aus. Der Energieversorger Vattenfall, der für den Betrieb der Lichtzeichenanlagen zuständig ist, machte einen Spannungsabfall im europäischen 380kV-Verbundnetz für den Ausfall verantwortlich. "Die Anlagen reagieren sensibel darauf", sagte ein Vattenfall-Sprecher. Die meisten Lichtzeichen hätten sich innerhalb von zwei Minuten selbst wieder hochgefahren. Etwa 60 Ampelanlagen mußten allerdings von Vattenfall von Hand neugestartet werden. Dazu fuhren Mitarbeiter die Anlagen im Stadtgebiet einzeln ab. "Das dauert noch etwa 2,5 Stunden", hieß es gegen 19 Uhr.
Zuletzt waren Anfang Juli fast alle Ampeln in Hamburg ausgefallen, nachdem es beim Wiederanfahren des Atomkraftwerks Krümmel wegen eines Tranformatorenproblems zu einer Notabschaltung kam. Nennenswerte Glatteisunfälle gab es Am Sonnabend bis zum Nachmittag nach Angaben der Polizei keine. Die Autofahrer hätten sich gut auf das Wetter eingestellt. Bei Unfällen kam es meist nur nur zu Blechschäden. Die Räumdienste in Hamburg und Schleswig-Holsetein waren seit dem frühen Morgen unterwegs, um Straßen und Fußwege zu räumen.
Seit etwa zwei Uhr sicherten etwa tausend Männer und Frauen in der Hansestadt Fußgängerüberwege wie Zebrastreifen. Gegen acht Uhr rückten weitere 120 Einsatzkräfte mit ihren Winterdienstfahrzeugen aus, um Hamburgs Hauptverkehrsstraßen, Strecken mit Buslinienverkehr und die Verbindungsstrecken zwischen den Hauptverkehrsstraßen zu räumen.
In Hamburg fielen fast alle Ampeln aus
Auch in Schleswig-Holstein waren die Winterdienste wieder mit ihren mehr als 500 Räumfahrzeugen im Einsatz. Dennoch müssten Verkehrsteilnehmer vor allem in Wohn- und Nebenstraßen, auf Abbiegespuren und auf Brücken mit Glätte durch Schnee und überfrierende Nässe rechnen, teilte die Stadtreinigung Hamburg am Sonnabend mit.
Am Sonnabendnachmittag staute sich laut NDR der Verkehr auf der Autobahn 2 zwischen den Anschlussstellen Garbsen und Lehrte-Ost nach mehreren kleineren Unfällen auf einer Länge von 30 Kilometern.
Der S-Bahn-Verkehr von Hamburg nach Buxtehude und Stade wurde am Sonnabend ganz eingestellt, nachdem Signalanlagen und Schranken wegen der niedrigen Temperaturen ausfielen.
Am kältesten war es in der Nacht zum Sonnabend entlang der ehemaligen Grenze im Kreis Herzogtum Lauenburg. Hier haben die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Temperaturen von bis zu 13 Grad unter dem Gefrierpunkt gemessen. Auch in der kommenden Nacht werde es mit bis zu minus 13 Grad wieder sehr kalt, sagte der DWD-Meteorologe Rüdiger Hartig. Von Dienstag an werde sich der Frost allerdings abschwächen. Große Hoffnung auf Weiße Weihnachten hat der Meteorologe nicht: „Der größte Teil des Schnees wird bis dahin voraussichtlich verschwinden.“