Mehr als 3000 Passagiere mussten die Nacht zum Dienstag am Frankfurter Flughafen verbringen. Auf den Straßen kam es erneut zu Glätteunfällen.
Hamburg. Schnee und Eis behindern auch weiter den Verkehr: Mehr als 3000 Passagiere mussten die Nacht zum Dienstag am Frankfurter Flughafen verbringen. Alle Start- und Landebahnen des größten deutschen Airports waren am Abend wegen Glätte gesperrt worden. Weitere 5000 Flugreisende wurden in umliegenden Hotels untergebracht, wie ein Sprecher des Flughafen-Betreibers Fraport sagte. Mittlerweile sind alle Start-und Landebahnen wieder freigegeben worden. Unterdessen wurde vor Glätte durch Schneefall oder gefrierenden Regen auf deutschen Straßen gewarnt. Besonders betroffen sind laut Deutschem Wetterdienst Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Bayern. Behinderungen könne es auch im Bahnverkehr geben, hieß es.
Am Frankfurter Flughafen stellten Helfer für die Nacht 1500 Feldbetten auf. Viele Passagiere übernachteten auch in Flugzeugen. „Der eine oder andere Fluggast war natürlich über die Situation nicht besonders erfreut“, sagte der Fraport-Sprecher Heinz Fass. Im Großen und Ganzen habe aber eine „relative Gelassenheit“ geherrscht. „Es gab keine Aggressionen.“ Der Verkehrsleiter hatte Deutschlands größten Flughafen um 22.44 Uhr wegen Schneeglätte auf den Start- und Landebahnen „bis auf weiteres“ komplett geschlossen. Kurz vor 3.00 Uhr wurde eine Start- und Landebahn wieder freigegeben, kurz nach 4.00 Uhr eine Startbahn. Die Freigabe der dritten Bahn folgte am Morgen. Wahrscheinlich werde der Flugverkehr nur „schwer in die Gänge kommen“. Er gehe aber davon aus, dass alle für den Tag geplanten 560 Starts und Landungen stattfinden können, so der Sprecher.
Schnee und Glätte behinderten am Abend auch den Flugverkehr in London. Der Flughafen Luton nördlich der Hauptstadt musste vorübergehend gesperrt werden. Auch der City-Flughafen war zwischenzeitlich dicht. In Gatwick kam es zu Verzögerungen, weil die Landebahn enteist werden musste. Betroffen waren auch mehrere Flüge nach Deutschland.
Auf den Straßen kam es am Morgen erneut zu Glätteunfällen: Nachdem mehrere Lastwagen ineinandergefahren waren, musste die Autobahn 45 in Mittelhessen in Richtung Süden voll gesperrt werden. Auch aus Bayern wurden nach Unfällen Sperrungen gemeldet. In der Region Hannover verunglückte am Abend eine 28-jährige Frau tödlich. Sie war nach Polizeiangaben mit ihrem Wagen auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt. Die Berliner S- Bahn meldete weitere Einschränkungen durch das Winterwetter. Unterdessen soll nach dreitägigem wetterbedingten Stillstand der Eurostar ab Dienstag wieder durch den Ärmelkanaltunnel fahren. Allerdings werde der Betrieb der Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Frankreich und Großbritannien in den Tagen bis Weihnachten noch eingeschränkt sein, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte.