Der 20 Jahre alte Angeklagte, der heute aussagte, will nicht aktiv an der Tötung des Schülers Kirk (17) beteiligt gewesen sein. Der 20-Jährige war vor kurzem durch das Geständnis seines 22-jährigen Mitangeklagten unter Druck geraten. Dieser hatte behauptet, der jüngste der Angeklagten sei auf dem Opfer herumgesprungen.

Im Prozess um den grausamen Tod des Hamburger Schülers Kirk hat ein weiterer Angeklagter ausgesagt und dabei der Tatversion eines Mitbeschuldigten widersprochen. Anders als von diesem behauptet will sich der 20-Jährige nicht aktiv an der Tötung des 17 Jahre alten Schülers im April 2008 beteiligt haben. Er habe das Geschehen im Zustand der Überforderung tatenlos verfolgt, sagte er am Dienstag vor Gericht. "Ich weiß, ich hätte viel viel mehr tun müssen, um Kirk zu helfen. Aber ich habe es nicht geschafft."

Mit seiner Aussage wiederholte der 20-Jährige lediglich Angaben, die er schon kurz nach seiner Festnahme im April vergangenen Jahres bei der Polizei zum Tathergang gemacht hatte. Vor Gericht hatte er sein Geständnis bisher aber nicht wiederholt. Er war vor kurzem durch das Geständnis seines 22-jährigen Mitangeklagten unter Druck geraten. Dieser hatte behauptet, der jüngste der Angeklagten sei doch tiefer in die Tat verstrickt, als er selbst eingeräumt habe. Demnach soll der 20-Jährige etwa auf dem Opfer herumgesprungen sein.

In dem Verfahren müssen sich drei Männer im Alter zwischen 20 und 22 Jahren wegen Totschlags verantworten. Sie sollen Kirk nach einem Streit um geringe Drogenschulden in der elterlichen Wohnung eines der Angeklagten in Billstedt getötet und die Leiche später auf einer Müllkippe verbrannt haben. Das Verbrechen hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.