Die Hamburger SPD wurde in den vergangenen Jahren von etlichen Krisen geschüttelt, die die Partei oft für Monate...

Die Hamburger SPD wurde in den vergangenen Jahren von etlichen Krisen geschüttelt, die die Partei oft für Monate lähmten.

1997 zieht Bürgermeister Henning Voscherau die Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden der SPD bei der Bürgerschaftswahl und tritt zurück. Nachfolger wird Ortwin Runde.

Filzvorwürfe schwächen die Partei wenige Monate vor der nächsten Wahl 2001. Unter anderem stellt sich heraus: ABM-Kräfte machten Wahlkampf für die SPD und betrieben einen Partyservice für Gewerkschafter ("Brötchen-Affäre"). Innensenator Hartmut Wrocklage gerät unter anderem wegen der hohen Kriminalitätsbelastung in Turbulenzen und wird kurz vor dem Urnengang durch Olaf Scholz ersetzt. Nach der Wahl 2001 schmieden CDU, FDP und Schill-Partei eine Koalition. Bei der Neuwahl im Februar 2004 erringt Bürgermeister Ole von Beust die absolute Mehrheit - für die erfolgsgewohnte SPD ein Schock. Die schlimmste Krise beginnt im September 2006: Mathias Petersen, eigentlich Nummer eins der Partei, brüskiert einige Genossen mit dem Rauswurf von Landesgeschäftsführer Ties Rabe. Auch Petersens Vorschlag, eine Strafdatei für Sextäter einzuführen, stößt in der Partei auf Kopfschütteln. Im Januar 2007 lehnen auf einer Sondersitzung des geschäftsführenden Landesvorstands fünf der sieben Kreischefs den Vorschlag von Petersens ab, ihn zum Bürgermeister-Kandidaten zu wählen. Acht Tage später erklärt Dorothee Stapelfeldt ihre Gegenkandidatur, kurz darauf beschließt der Landesvorstand die Mitgliederbefragung (Urwahl). Alle 11 500 Hamburger SPD-Mitglieder sollen entweder für Petersen oder für Stapelfeldt als Spitzenkandidat gegen Bürgermeister von Beust stimmen. Doch der Wahlgang am 25. Februar endet in einem Desaster: 1000 Stimmzettel aus der Briefwahl fehlen. Petersen und Stapelfeldt werfen das Handtuch, Michael Naumann wird als Spitzenkandidat aus dem Hut gezaubert - und verliert.


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