Schon Tage vor dem eigentlichen Ereignis liege in der gesamten Branche eine besondere Spannung in der Luft, sagt Barbara Stelly (40). Das traditionelle Eisbeinessen der Schiffsmakler in Hamburg sei eben ein weltweit einmaliges Treffen. "Wir haben dann schon ab Mitte der Woche jeden Tag ausländische Gäste im Büro", so die Schiffsmaklerin, die sich Freitagabend ebenfalls zu dem großen Essen ins CCH aufgemacht hat.
Eine von rund 10 000 aus der Schifffahrts-Branche, die sich dort, in anderen Restaurants und auch Klubs getroffen haben. Während der "Eisbeinwoche" wird Hamburg zum Schifffahrtszentrum der Welt. "Unser E-Mail-Verkehr kommt dann zum Erliegen, es sind ja alle da", sagt Stelly.
1990 war die Bergedorferin das erste Mal beim Eisbeinessen. Dabei wollte sie ursprünglich Grafik-Design studieren. Doch inspiriert vom Vater, Geschäftsführer einer Hamburger Reederei, absolvierte sie eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und blieb dabei - trotz der Hektik und trotz des rauen Tons, der in der Branche manchmal herrscht.
Die nötige Durchsetzungskraft fehlt der Single-Frau nicht. "Da ist der eine oder andere Partner wohl nicht mit klargekommen ...", sagt sie und lacht.
Entspannung findet sie bei Spaziergängen mit Mischling Sana und beim Zeichnen. Ihr Lieblingsmotiv? "Schiffe natürlich!"