Im Streit um den neuen Kreuzfahrtterminal in Altona zeichnet sich zwischen Bezirk und Stadt offenbar eine Einigung ab. Und damit könnten auch die...
Im Streit um den neuen Kreuzfahrtterminal in Altona zeichnet sich zwischen Bezirk und Stadt offenbar eine Einigung ab. Und damit könnten auch die beliebten Altonaer Beach Clubs auf einen neuen Standort hoffen. Nach Informationen des Abendblatts soll der umstrittene Entwurf einer Senatsdrucksache jetzt noch mal im Sinne des Bezirks überarbeitet werden. "Wir sind noch in der intensiven Abstimmung", so Sebastian Panknin, Sprecher der Finanzbehörde. Zu den genauen Inhalten wollte er sich aber noch nicht äußern.
Doch darum geht es: Ursprünglich sah der erste Entwurf nach Abendblatt-Informationen den Bau eines viergeschossigen Abfertigungsgebäudes vor, das auf dem Gelände der früheren England-Fähre gebaut werden sollte. Hier sind zurzeit die Beach Clubs beheimatet. In dem Neubau sollten direkt an der Elbe in den beiden oberen Geschossen auch Büros gebaut werden, die dann vermietet werden könnten. Mit der attraktiven Lage, so die Hoffnung der Behörden, ließe sich der Terminalbau zum Teil finanzieren. Zumal die Kosten offenbar stark gestiegen sind. Für das gesamte Projekt sind derzeit rund 28 Millionen Euro kalkuliert, allein 16 Millionen Mehrkosten sind dabei für den Bau einer Kaimauer, einer festen Gangway und das Ausbaggern der Elbe hinzugekommen.
Doch gegen die hohe Bürohaus-Bebauung liefen Politik und Verwaltung in Altona Sturm. Die zusätzlichen Geschosse würden den Blick auf die Elbe versperren. Zudem störten sich die Altonaer daran, dass die Stadt angesichts der Mehrkosten statt einer attraktiven Platzgestaltung nur noch einen öden Busparkplatz auf dem heutigen Beach-Club-Areal finanzieren wollte. "Das sind Schlichtpläne, die weit entfernt von den ersten Überlegungen sind", kritisiert etwa SPD-Fraktionschef Thomas Adrian.
Tatsächlich schwebten Politik und Verwaltung im Bezirk Altona eher die Ideen des Ottenser Büros bof architekten vor. Das Büro war mit seinem Entwurf begehbarer Hallendächer bei der Hamburger Architektur-Olympiade prämiert worden. Danach würde der Parkplatz quasi mit einer Veranstaltungsfläche überdacht werden, auf der dann auch die Beach Clubs ihren neuen Platz an der Elbe finden könnten. In dem neuen Entwurf zu der Senatsdrucksache Kreuzfahrtterminal könnte diese Idee nun wieder aufgegriffen werden, hieß es aus der Bezirksverwaltung. Auch die viergeschossige Bebauung sei offensichtlich wieder vom Tisch.
Als eine Art Ersatzfinanzierung für die ehrgeizigen Bezirkspläne könnte nun nach Abendblatt-Informationen in der Nähe des künftigen Terminalgeländes ein Baugrundstück verkauft werden.
Im Tauziehen um die Gestaltung des Terminalgeländes hätte sich dann der Bezirk erfolgreich durchgesetzt. Allerdings besitzt er auch einen starken Hebel: Der Bau des Kreuzfahrtterminals ist zwar Sache der Stadt, die notwendigen Bebauungspläne aber beschließt der Bezirk.