Behörde und Bezirk einigen sich auf den Bau einer speziellen Event-Fläche - direkt am geplanten Kreuzfahrtterminal.

Der Bezirk Altona und die Finanzbehörde haben sich jetzt auf einen Plan geeinigt, der einen Erhalt der drei Altonaer Beach-Clubs ermöglicht. Dazu soll nach Abendblatt-Informationen auf dem künftigen Parkplatz des geplanten Kreuzfahrtterminals in Altona ein begehbares, sogenanntes Event-Dach gebaut werden, das einen direkten Zugang vom Elbhang bekommen soll. Die Fläche wäre deutlich größer als das heutige Beach-Club-Gelände und böte auch Platz für andere Nutzungen, hieß es. Die drei Klubs mit rund 200 000 Besuchern pro Jahr müssen schon im Herbst von ihrem Gelände am alten Fischereihafen verschwinden, um Platz für den geplanten Terminal zu machen. Lange war unklar, ob sie überhaupt einen Ersatz in Altona bekommen.

Allerdings lässt sich der Plan mit dem Event-Dach nicht sofort realisieren: Da der Terminal schon im August 2009 die ersten Luxusliner abfertigen soll und deshalb zügig gebaut werden muss, kann das Event-Dach erst später, voraussichtlich 2010, fertiggestellt werden. Für die drei Altonaer Beach-Clubs (Hamburg del Mar, Lago Bay, HCB) würde das wieder eine Hängepartie bedeuten.

Doch Altona will in den nächsten zwei, drei Monaten nach einer Ausweichfläche an der Hafenkante als Zwischenlösung suchen. CDU-Bezirksfraktionschef Uwe Szczesny: "Das ist unser Ziel, und wir werden auch etwas finden."

Bei den Betreibern der Klubs stößt der Vorschlag mit dem Event-Dach auf Zustimmung. "Wir freuen uns, dass nun endlich Bewegung in das Thema kommt", so Andreas Breuer vom Klub Hamburg del mar. Auch mit einer Zwischenlösung könne man leben: "Wir sind da sehr flexibel." Allerdings gebe es bisher keine direkten Gespräche oder gar Zusagen. Breuer: "Noch hängen wir in der Luft - aber ich hoffe, das ändert sich jetzt bald."

Wie berichtet, hatten Bezirk und Fachbehörden über die Gestaltung des Terminals lange gestritten. Altona drang dabei nicht nur auf das Event-Dach, sondern auch auf eine wesentlich flachere Bebauung des neuen Abfertigungsgebäudes. Das sollte ursprünglich als viergeschossiger "Büroriegel" direkt am Fluss gebaut werden, die Büronutzung sollte einen Teil der Baukosten finanzieren. Damit wäre jedoch die Sicht auf die Elbe versperrt gewesen - auch für das geplante Event-Dach. Jetzt ist nur noch ein zweigeschossiger Bau in Planung, wie CDU-Fraktionschef Szczesny bestätigt. Möglich wurde das durch eine Art Tauschgeschäft: Dazu will der Bezirk am Elbhang ein städtisches Grundstück als Bauland ausweisen. Der Verkauf dieser Fläche soll jetzt die Finanzierungslücke für den Terminal schließen - und nicht mehr die Büroaufstockung an der Elbe.

Insgesamt wird der neue Kreuzfahrtterminal rund 29,5 Millionen Euro kosten, teilte gestern die Finanzbehörde mit. Baubeginn der Kaimauer soll noch in diesem Herbst sein.

Grund für den Bau: Allein 2007 wurden in Hamburg 130 000 Kreuzfahrt-Passagiere auf rund 80 Schiffen gezählt, für die es bisher nur zwei Liegeplätze in der HafenCity gibt. Bis 2010 könnte sich die Zahl der Passagiere nach Schätzung der Finanzbehörde noch einmal verdoppeln und der Stadt pro Jahr einen Umsatz von 90 Millionen Euro bescheren.