Ein kleiner Ort - und ein großes Gesprächsthema: In Haselau, einer 1100-Seelen-Gemeinde im Kreis Pinneberg, drehte sich gestern alles um den Polizeieinsatz auf dem ehemaligen Obsthof an der Altendeicher Chaussee. Immer wieder kamen Passanten vorbei und versuchten einen Blick auf die Experten vom Bundesamt für Strahlenschutz und BKA zu erhaschen, die vormittags die Feinuntersuchungen auf dem Gelände begonnen hatten.

Wenig später traf auch Hartmut K., der Besitzer des Anwesens, ein. Ihn begleitete Dr. Eleonora W., die Ex-Schwiegermutter von Dmitri Kowtun. Beide erfuhren von der Polizei, dass die Untersuchungen noch Tage andauern werden und das Gelände abgeriegelt bleibt. Dann fuhren sie in einem Nissan Micra davon.

Hartmut K. hatte den einstigen Obsthof Ende der 80er-Jahre vom ehemaligen Bürgermeister des Ortes erworben, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Zunächst wurden die Gebäude als Hotel und Restaurant genutzt, später zu Wohnzwecken zurückgebaut. K. zog selbst dort ein - gemeinsam mit seiner neuen Lebensgefährtin. Eleonora W. ist Psychotherapeutin und stammt ursprünglich aus Russland. "Da war ein ständiges Kommen und Gehen von russischsprachigen Leuten", so Nachbar Wolfgang Schroff. Dass es mit den neuen Besitzern einigen Ärger gab, bestätigte auch Bürgermeister Rolf Herrmann. "Aber Angst musste man vor denen nicht haben." Mehrmals fanden dort Razzien statt - etwa wegen Verdachts der Schwarzarbeit und des illegalen Schnapsbrennens.