Annemarie Boldt (19), Studentin aus Langenhorn : "Tagsüber ja, nachts nicht. Ich habe ein komisches Gefühl, wenn ich abends in die Bahn oder in den Bus steige. Nicht alle Leute sehen eben vertrauenswürdig aus. Da fühle ich mich manchmal schon sehr unwohl. Im Ernstfall würde ich hoffen, dass mir jemand hilft."

Maren Wiedenmann (51), Arzthelferin aus Barmbek : "Ich fahre seit 20 Jahren eine Stunde lang mit der Bahn zu meiner Arbeitsstelle und zurück. Passiert ist mir in der Zeit noch nie etwas - zum Glück. Sowas wie Pfefferspray habe ich daher gar nicht dabei. Ich versuche selbstsicher aufzutreten. Ich glaube, das hilft."

Andy Wandlo (23), Verkäufer aus Niendorf : "Ich fühle mich sicher in der S-Bahn. Es gibt ja das Sicherheitspersonal und die Videokameras. Klar, wenn wirklich etwas passiert, kann die U-Bahn-Wache nicht sofort überall sein. Im Notfall ist man sowieso auf sich alleine gestellt. Mitfahrende helfen einem dann nicht, glaube ich."

Maria Dasilva (39), Hausfrau aus Mitte : "Ich bin im siebten Monat schwanger und fahre fast täglich mit der Bahn: einkaufen, shoppen, was eben erledigt werden muss. Aber mir ist noch nie etwas passiert. Angst habe ich auch nicht. Es gab noch keine Situation, in der ich mich unwohl gefühlt habe. Daher fühle ich mich sicher."

Stephan Knochenhauer (44), Fahrzeugbauer aus Bergedorf : "Ich fühle mich relativ sicher, aber wenn ich die letzte U- oder S-Bahn nehme, habe ich schon ein mulmiges Gefühl. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich immer dafür, mit dem Auto zu fahren. Die Videokameras und das Wachpersonal finde ich sehr sinnvoll."

Viktoria von Roden (21), Auszubildende zur Erzieherin aus Eppendorf : "Ich fahre täglich von Kellinghusenstraße bis Barmbek mit der U-Bahn. Noch ist mir nichts passiert, aber ich fahre auch meistens tagsüber. Ich bin aus Göttingen nach Hamburg gezogen. Wenn ich in die Bahn einsteige, schaue ich genau, wer darin sitzt."

Alexandra Schekelinski (39), Bankangestellte aus Alsterdorf, und Tochter Saskia (11) : "Mir ist einmal im U-Bahn-Gedränge von einem jungen Mann das Portemonnaie gestohlen worden. Wenn ich eine Gruppe Jugendlicher sehe, steige ich um. Meine Tochter bringe ich mit dem Auto zur Schule, das finde ich sicherer."

Judith Lisiewicz (32), technische Zeichnerin aus der City Nord : "Ich lasse das alles eher weniger an mich herankommen. Passieren kann alles überall. Ich habe auch niemals einen Gedanken wie ,Jetzt könntest du in Gefahr geraten' im Hinterkopf. Vielleicht bin ich argloser, weil ich in Berlin groß geworden bin."