Zivilcourage zeigen, aber wie? Das raten Polizei und die Opferhilfsorganisation Weißer Ring: "Grundsätzlich gilt - helfen Sie, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen", sagt Polizeisprecherin Christiane Leven. "Versuchen Sie auch als Opfer, Mitfahrer anzusprechen, um gemeinsam zu handeln - etwa: Sie mit der roten Jacke, helfen Sie mir!" Besonders, wenn Täter bewaffnet seien, gelte es, vorsichtig zu agieren - und sich mit anderen zusammenzuschließen. Zudem sollten sich Umstehende Details merken, die sie der Polizei mitteilen könnten. "Rufen Sie lieber einmal mehr als nötig die Polizei", sagt Leven. Niemand müsse derartige Einsätze bezahlen, selbst bei einem Fehlalarm. Bei Provokationen in U- oder S-Bahn rät Kristina Erichsen-Kruse, stellvertretende Landesvorsitzende des Weißen Rings, zu versuchen, "vorhandene Aggressionen nicht zu verschlimmern. Statt die Täter direkt anzusprechen, sollte man versuchen, das Opfer aus der Situation zu holen." Etwa durch einen Vorwand ("Ich bräuchte mal Ihre Hilfe") oder, indem man sich zu der Betroffenen setzt und andere Menschen dazu auffordert: "Wenn das alles nichts nützt, lieber zum Handy greifen und Hilfe alarmieren."