Die Eltern des leukämiekranken Babys aus Winterhude danken “Gott für all die lieben Menschen“. 20 000 potenzielle Stammzellspender, davon 5500 in Hamburg, hatten sich untersuchen lassen. Bilder von der kleinen Helene. - Ein drücke von der Typisierungsaktion in der Bucerius Law School.

Hamburg. Für die Eltern der kleinen Helene hätte es zum Osterfest keine schönere Nachricht geben können: Nach Wochen des Schmerzes, der Sorge und der vergeblichen Hoffnung kam am Donnerstag der erlösende Anruf aus dem UKE in Hamburg: Für das an Leukämie erkrankte, fast fünf Monate alte Mädchen ist ein Stammzell-spender, ein Lebensretter, gefunden.

"Wir sind sehr glücklich, dass wir nun einen optimalen Spender haben, um in den kommenden Monaten die Transplantation durchzuführen", schreibt Helenes Vater Johannes unter www.Hilfe-fuer-Helene.de auf der Website. "Wir danken Gott für all die lieben Menschen."

Es grenzt schließlich fast an ein Wunder, dass ein Stammzellspender für Helene aufgespürt werden konnte: Die Chance, dass die Gewebemerkmale von Patient und Spender nahezu vollständig übereinstimmen, liegt bei eins zu mehreren Millionen. "Als feststand, dass tatsächlich der passende Spender gefunden ist, waren wir alle sprachlos vor Glück", sagte Helenes Onkel Jan-Philip Wilde. In Deutschland hatten mehr als 20 000 Menschen, darunter gut 5500 in Hamburg, ihr Blut untersuchen lassen, um Helene zu helfen. Wer der Spender ist, wird die Familie aus Winterhude erst in zwei Jahren erfahren. Bis dahin bleibt dessen Identität aus Datenschutzgründen geheim. "Wenn Helene erst mal alt genug ist, kann sie selber entscheiden, ob sie den Spender kennenlernen will", sagen die Eltern. Unwahrscheinlich ist, dass der Spender über die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gefunden wurde, die die Tests aus Hamburg und Berlin ausgewertet hat. Bis in die Tübinger DKMS-Zentrale war die erlösende Nachricht am Wochenende noch nicht vorgedrungen. Es kann sich um einen Spender aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz oder den USA handeln. Und Helene? Das kleine Mädchen hat gerade den dritten Block der Chemotherapie hinter sich. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut - so gut, dass es das Oster-Wochenende zu Hause bei seinen Eltern verbringen kann.