Die letzte Million aus Hamburg wurde in Dresden und Prag an die Opfer verteilt.

Schnell und unbürokratisch so sollte geholfen werden. Und so wurde geholfen. Die Hilfsaktion "Hamburg hilft den Flutopfern" unter der Schirmherrschaft von Altbundeskanzler Helmut Schmidt (84) ist beendet. Seit dem 17. August hatten Hamburger Zeitungen (Abendblatt, "Welt", "Welt am Sonntag", "Morgenpost) sowie Radio- und Fernsehsender (Radio Hamburg, Hamburg 1, NDR 90,3, Hamburg Journal Alsterradio, Oldie 95) zu Spenden aufgerufen. Jeder Cent der insgesamt 12 965 000 gesammelten Euro ist seit Freitag verteilt. Innerhalb von nur sieben Monaten. Gemeinsam mit Knut Fleckenstein (49) vom Arbeiter Samariter Bund (ASB) waren in der vergangenen Woche erneut Medienvertreter der Aktion in Hamburgs Partnerstädte Dresden und Prag gereist. Um zu geben, was 200 000 Hamburger gespendet hatten. Die letzte Million wurde verteilt. Und wieder: Die Delegation traf auf verängstigte Menschen, die plötzlich lächeln konnten. Auf Augen, in denen wieder Hoffnung war. Seit vergangenen Sommer gingen rund 6,6 Millionen Euro an 2200 Einzelpersonen und Familien in Dresden und Umgebung sowie an 800 Privatleute im Bereich Prag. Mit rund 6,3 Millionen Euro wurde 70 sozialen Einrichtungen geholfen. Fleckenstein: "Die Aktion hat gezeigt, dass es noch Solidarität gibt." Einige hatten daran nicht immer geglaubt. "Nun sehe ich, dass diese Solidarität tatsächlich lebt", sagte Andrej Plechacek (49). Der tschechische Schulleiter erhielt für sein Gymnasium einen Scheck über 360 000 Euro. Er habe Gänsehaut. Und nicht nur er. Viele Menschen konnten unterstützt werden. "Es braucht jedoch noch Zeit, bis die Schäden tatsächlich behoben werden können", sagte Knut Fleckenstein. Deshalb hat Friederike Kübler (55) von der Dresdner Organisation "Aufwind" 60 000 von den insgesamt 360 000 Euro aus der Hansestadt zurückgehalten. "Für die kommenden Monate", sagte sie. Denn: Ein Teil der Schäden sei bisher noch gar nicht sichtbar.