Die Kantine, die Sporthalle, die Bibliothek. Das gesamte Kellergeschoss des Dvorak-Gymnasiums, 45 Kilometer von Prag entfernt, wurde regelrecht ausgespült. Von der Kraft der Moldau. Nur 500 Meter liegt sie entfernt, plätschert wieder friedlich dahin. "Von einem Felsen oberhalb der Stadt sah ich, wie das Wasser die Häuser umzingelte", sagt Schulleiter Andrej Plechacek (47). Er war verzweifelt. Tagelang stand die Moldau zwei Meter hoch in den Räumen. Bis unter die Decken. Wo sollten seine 500 Schüler nun essen? Sportunterricht haben sie bis heute keinen. Das Mittagessen gab es in Nachbarschulen. Sie liegen mehrere Kilometer entfernt. "Die Familien der Kinder waren oft selbst betroffen", sagt Deutschlehrerin Eva Tatarova (51). Die Schüler leiden. Nicht nur, weil es ihnen schwer fällt, sich im Unterricht zu konzentrieren. Sie müssen lernen, die Bilder zu verarbeiten. Einen Scheck über 360 000 Euro hat der ASB aus Hamburg überbracht. Sie sagen Danke. Für eine moderne Küche mit kompletter Einrichtung, für Tische und rund 100 Stühle im neuen Speisesaal. Der soll vergrößert werden. Wie die Fenster, durch die die Sonne wieder scheinen wird.