Die Fans in Hamburg schwärmten von einer Stimmung wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft - und feierten Aserbaidschan. Lena auf Platz zehn.
Hamburg. Die Stimmung auf der Hamburger Reeperbahn erinnerte an diesem Sonnabend stark an Fußball-WM-Zeiten. Viele Besucher beim Fanfest des Eurovision Song Contest haben Deutschlandflaggen dabei, aber auch dänische und englische Fähnchen sind häufig vertreten. „Man darf sich mal für Deutschland freuen und nicht immer ärgern“, sagt die 23 Jahre alte Friederike Luttbeck, die mit Freunden zu dem Fest auf St. Pauli gekommen ist. Das sei das WM-Gefühl. Und so macht es dann auch nichts, dass der Sieg diesmal an Aiserbaidschan geht.
Toll sei „die Stimmung, das Völkerverbindende, dass ganz viele Nationen zusammen singen“, sagt Tobias Munz, der ursprünglich aus der Schweiz stammt und eine große Schweizflagge dabei hat. Er ist einer von rund 5000 Fans, die zum großen Fanfest auf den Hamburger Spielbudenplatz gekommen sind.
Spätestens seit dem Sieg Lenas im vergangenen Jahr begeistert der Song Contest wieder die Massen. Seit Stefan Raab wieder mitmische, sei die Veranstaltung interessant für die Allgemeinheit, sagt Matthias aus Fehmarn. Vorher sei es schon ein bisschen langweilig gewesen, fügt der 33-jährige hinzu, dem besonders die unorthodoxen Beiträge gefallen.
+++Die Ergänzung zum Fernsehbild: Das war die Live-Kritik auf abendblatt.de+++
Viele sind wegen der Stimmung gekommen und weniger wegen der Musik. „Eigentlich ist das gar nicht toll“, sagt die 46-jährige Hamburgerin Maren Siopiros. Doch die meisten Lieder seien witzig und Kult. Wegen der Stimmung und der tausenden Leute, die mitfiebern ist auch der 23-jährige Michael Schmidt gekommen. Er findet, dass die kühlen Temperaturen ein wenig die Stimmung auf dem Platz drücken.
Dann gibt Ina Müller von der Hamburger Reeperbahn die deutsche Punktewertung bekannt: Zwölf Punkte gehen an Österreich. Griechenland bekommt zehn Punkte, Irland acht, Bosnien-Herzegowina sieben, Dänemark sechs, Russland fünf, Moldau vier, Italien drei und Finnland zwei. Einen Punkt gibt es aus Deutschland für Slowenien.
Das Hamburger Public Viewing hat schon Tradition. 37.000 Fans feierten auf der Reeperbahn im Vorjahr Lenas Sieg. Diesmal wurde das Spektakel aus Sicherheitsgründen auf 5000 Teilnehmer beschränkt