Aserbaidschan gewinnt zwar den Eurovision Song Contest. Trotzdem können sich Lena, Stefan Raab und viele mehr über den Erfolg beim ESC freuen.

Hamburg. Der Grand-Prix-Abend war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg mit vielen Siegern: Aserbaidschan gewinnt zum ersten Mal den Contest, die ARD kann sich über eine Spitzen-Quote freuen, Anke Engelke (45) ist der TV-Star des Kontinents und Stefan Raab (44) hat wieder mal fast alles richtig gemacht. Auch Lena, die im Vorjahr den Eurovision Song Contest gewann, scheint zufrieden, vor allem aber erleichtert zu sein. Sie belegte diesmal den zehten Platz. „Ich fühl mich wie auf Wolke 2000. Von mir fällt ein Riesenstein“, sagte sie nach der dreistündigen Show am Sonnabendabend in Düsseldorf. „Es geht mir fantastisch“ Fazit: Mission Titelverteidigung nicht geglückt, aber Deutschland gut vertreten.

+++Hamburg feiert Lena und den ESC auf dem Kiez+++

In Hamburg wurde der Eurovision Song Contest wieder wild gefeiert. Mehrere Tausend Fans verfolgten auf dem Spielbudenplatz den Wettbewerb. Kaum hatte die Punktevergabe der 43 Teilnehmerländer begonnen, stand Ina Müller auf der Bühne bereit und wartete auf ihren Einsatz. „Hamburg is flipping out!“, rief sie ihrer Kollegin und ESC-Moderatorin Anke Engelke in Düsseldorf über das Mikrofon zu - jubelnde und Deutschland-Fähnchen schwenkende Hamburger auf dem diesmal nur für 5000 Besucher zugelassenen Platz im Hintergrund.

Auch Stefan Raab kann sich wieder als Gewinner fühlen: Zwar belegte Lena nicht den ersten Platz beim ESC, dafür kommt ihr Album jedoch sehr gut an. Und ihr Auftritt? Viele waren begeistert. Sie schaute verrucht in die Kamera, hauchte mystisch „Taken By A Stranger“ und wirkte so schrecklich erwachsen. No more Göre, Lena? Noch einmal hängt ihr die ganze Grand-Prix-Nation an den Lippen. Als sie sich drei Minuten später tief vor den 36 000 Zuschauern in der Halle verneigt und die Bühne verlässt, ist das so etwas wie ein Abgang. Es könnte ihr letzter ganz großer Auftritt gewesen sein.

+++Die Ergänzung zum Fernsehbild: Das war die Live-Kritik auf abendblatt.de+++

Berti Vogts: In Aserbaidschan kann man sich wohlfühlen

Berti Vogts (64), derzeit Trainer der aserbaidschanischen Fußball-Nationalmannschaft, hält das Land als Grand-Prix-Gastgeber für bestens geeignet. Das gelte besonders für die offene und junge Hauptstadt Baku mit ihren vier Millionen Einwohnern, sagte der ehemalige deutsche Nationalspieler und -trainer am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. „Baku ist eine europäische Stadt, wo schon in den nächsten drei, vier Wochen der Song Contest stattfinden könnte. Es ist eine moderne Stadt, zu vergleichen mit einer italienischen Stadt vom Flair her.“ Vor allem im Sommer sitze man draußen in der Sonne, genieße die gute Küche und das Meer. Viele junge Leute sprächen auch Englisch. Der Eurovision Song Contest biete dem Land nun eine einmalige Chance, sich einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren.

(Mit Material von dpa)