Hamburg. Bis Jahresende braucht die Hofgemeinschaft noch 1,44 Millionen Euro für den Rückkauf des Areals. Wie Hamburger unterstützen können.

In wenigen Tagen entscheidet sich, wie es mit dem Künstler- und Handwerkerhof Viva la Bernie in Altona-Nord an der Grenze zu St. Pauli weitergeht. Wie berichtet, hat die Hofgemeinschaft noch bis Jahresende Zeit, das Ensemble zurückzukaufen und damit den Erhalt zu sichern. Doch aktuell fehlen laut der Initiative „Viva la Bernie“ noch 1,44 Millionen Euro.

Mit einer neuen Idee soll auf den letzten Metern nun noch mal alles gegeben werden. Konkret geht es um eine Patenschaftsaktion, bei der für 300 Euro ein Quadratmeter des Hofareals erworben werden kann. Das ambitionierte Ziel: die Vergabe von insgesamt 4800 Patenschaften. „Damit wären die 1,44 Millionen Euro erreicht“, so Sprecherin Janine Hey.

„Viva la Bernie“ in Hamburg: Jede Patenschaft soll in einem Wandmosaik gewürdigt werden

Als Symbol für die Patenschaften wird der Künstler Stefan Marx auf dem Hof an der Bernstorffstraße ein Wandmosaik aus 4800 Kacheln gestalten – eine Kachel für jede Patenschaft, beziehungsweise für jeden Quadratmeter des Areals. „Jede Kachel verewigt die Unterstützung in einem bleibenden Kunstwerk. So wird aus vielen individuellen Beiträgen ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit“, sagt Hey.

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Wie berichtet wurde das historische Areal zwischen Bernstorffstraße und Thadenstraße vor rund sechs Jahren von Investoren gekauft. Seitdem kämpft die Initiative darum, das Ensemble zurückzukaufen und es somit der Spekulation und dem Immobilienmarkt zu entziehen.

„Viva la Bernie“ in Altona: Auch „König Boris“ von Fettes Brot engagiert sich

Laut Angaben von „Viva la Bernie“ sind es rund 100 Menschen, die auf dem Gelände arbeiten und leben. Unter anderem Künstler, Musiker, Filmemacher und viele mehr. Auch die Hamburger Hip-Hop-Band Fettes Brot hat seit Jahren ihr Studio hier und engagiert sich für den Erhalt.

Martin „Doktor Rentz“ Vandreier (v. l.), Björn „Björn Beton“ Warns und Boris „König Boris“ Lauterbach von der Hamburger Hip-Hop-Band Fettes Brot haben ihr Studio auf dem Viva-la-Bernie-Gelände.
Martin „Doktor Rentz“ Vandreier (v. l.), Björn „Björn Beton“ Warns und Boris „König Boris“ Lauterbach von der Hamburger Hip-Hop-Band Fettes Brot haben ihr Studio auf dem Viva-la-Bernie-Gelände. © picture alliance/dpa | Marcus Brandt

So sagte kürzlich etwa Bandmitglied Boris Lauterbach, besser bekannt als „König Boris“: „Wir versuchen, mit Viva la Bernie ein Stück Hamburg für immer dem Immobilienmarkt zu entziehen, um auch künftigen Generationen bezahlbares Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen.“