Hamburg. Eigentlich sollte der Laden des insolventen Kultbäckers längst eröffnet haben. Doch es gibt Widerstand. Was Jochen Gaues jetzt vorhat.
Nur wenige Monate ist es her, dass Jochen Gaues, Hamburgs wohl prominentester Bäcker, stolz die Eröffnung eines neuen Ladens auf dem Schulterblatt in der Schanze angekündigt hatte. Die Bäckerei wollte der 58-Jährige gemeinsam mit seinem Freund Gürol Gür, Geschäftsführer der Schanzenbäckerei, eigentlich im Oktober eröffnen – doch dazu kam es nicht.
„Der Vermieter hat einem Nutzungsänderungsantrag für die Räumlichkeiten nicht zugestimmt, solange Herr Gaues mit im Boot ist“, erklärte Gürol Gür nun auf Abendblatt-Anfrage. Schuld daran sei auch die Berichterstattung der vergangenen Monate über den Kultbäcker gewesen, in der es um die Insolvenz des Bäckers und Aussagen seiner ehemaligen Arbeitgeber ging.
Hamburger Kult-Bäcker Jochen Gaues will neue Bäckerei in der Schanze eröffnen
Auf der besagten Fläche werde Gür deshalb nun stattdessen alleine ein Frühstückscafé mit dem Namen Leila-eat&meet eröffnen, in dem es ab Anfang Dezember unterschiedliche Frühstücksvariationen geben soll, „zum Beispiel arabisches Frühstück“, erklärt der Unternehmer. Gemeinsame Pläne mit Jochen Gaues gebe es derweil weiterhin – und zwar nur wenige Hundert Meter weiter.
An der Schanzenstraße 55 soll direkt neben Budnikowsky die von Gaues und ihm geplante Bäckerei entstehen. Probleme mit dem Vermieter kann es hier nicht geben: „Ich bin Eigentümer der Fläche, von daher sollte das alles klappen, sobald wir die Vertragsunterlagen vollständig unterzeichnet haben“, verrät Gür.
Bäckerei von Jochen Gaues in der Schanze: Ab März soll es an anderer Adresse losgehen
Gaues selbst kommentiert die gescheiterte Filiale am Schulterblatt kaum: „Ich kenne den Vermieter persönlich nicht und er mich nicht. Von daher ist es mir egal. Mir geht es ums Brotbacken.“ In der Vergangenheit hatte es immer wieder Bäckereien mit dem Namen Gaues gegeben – an einigen war er selbst beteiligt, bei anderen, zum Beispiel bei „Der echte Gaues“, nur angestellt. Auch mit Dat Backhus ging er eine Kooperation ein. Jetzt freue er sich aber, in Hamburg wieder selbst präsenter sein zu können.
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Voraussichtlich könnte das ab März der Fall sein, dann soll die große Eröffnung stattfinden. Auf einen gemeinsamen Namen für das Projekt haben sich die beiden langjährigen Freunde zwar bisher noch nicht einigen können, „das wird aber in der nächsten Woche passieren“, versichert Gür.