Hamburg. Noch bis zum 12. Januar ist die Lichtshow im Botanischen Garten zu sehen. Ob sich die Neuauflage in Hamburg lohnt und was die Tickets kosten.
- Christmas Garden 2024/2025 – im Mittelpunkt steht eine minutenlange Wassershow
- Für Familien gibt es an Aktionstagen günstigere Tickets: Diese Termine sind dazu gekommen
- Neuauflage in Hamburg hat auf dem zwei Kilometer langen Rundweg viel zu bieten
Eine funkelnde Welt aus Fabelwesen, leuchtender Wassershow und vielen blinkenden Highlights: Bereits zum zweiten Mal hat der Christmas Garden in Hamburg seine Türen im Loki-Schmidt-Garten geöffnet. Gegenüber vom Klein Flottbeker Bahnhof geht es hinein in eine Welt mit funkelnden Lichtern, weihnachtlicher Stimmung, Musik und Märchengeschichten. Bis zum 12. Januar gastiert die Lichtshow im Botanischen Garten.
Die Macher versprechen ein neues Programm, um auch Besucher vom letzten Mal wieder zu überzeugen. Ticketpreise, Gastroangebot, Familienfreundlichkeit: Das Abendblatt war bei der Premiere und hat den Test gemacht. Was hat der Christmas Garden in diesem Jahr zu bieten? Und lohnt sich ein zweiter Besuch wirklich?
Christmas Garden Hamburg: Das hat die Lichtshow 2024 zu bieten
Die Organisatoren haben Wort gehalten. Auf dem etwa zwei Kilometer langen Rundweg gibt es viel Neues zu entdecken. Geometrische Figuren hängen wie Spinnennetze in den Bäumen oder finden sich versteckt im Wald. Eine Wiese aus leuchtenden Herzen, die bis auf einen Baum hinauf den Himmel erleuchten, entlocken einem Kind ein lautes „Wow“.
Im Wüstenbereich des Loki-Schmidt-Gartens stehen passenderweise Kamele. Eine kleine, bezaubernde Fee flitzt über einen Baum. Planeten nehmen einen mit auf eine kosmische Reise. Auch der Rundweg selbst ist in Teilen anders, erschließt andere Bereiche des Gartens als im vergangenen Jahr.
Mittelpunkt der Veranstaltung ist bei der Neuauflage aber eindeutig die Wassershow. Minutenlang schießen Fontänen meterhoch in die Luft, werden dabei mit verschiedenem Licht in Szene gesetzt – das alles zu passender Musik. Regelmäßige Besucher des Botanischen Gartens werden den sonst still anmutenden Karpfenteich nicht wiedererkennen, der es derzeit mit manchem Wiener Brunnen locker aufnehmen kann. Da der Rundweg um den Teich führt, können Besucher die Wassershow aus verschiedenen Perspektiven bewundern. Nur Vorsicht: Je nach Position und Wind kann es eine Minidusche geben.
Christmas Garden Hamburg: Das wird gastronomisch geboten
Auch gastronomisch hat sich etwas verändert. Das Weihnachtsdorf aus kleinen Buden und Sitzgelegenheiten ist umgezogen, weg vom Café Palme hin zum Mittelpunkt des diesjährigen Christmas Garden, zur Wassershow. Der Betreiber des Weihnachtsdorfes ist erneut das Unternehmen Schmidt&Schmidtchen. Angebot und Preise sind ebenfalls vergleichbar zum Vorjahr. Es gibt Brezeln (ab drei Euro), Franzbrötchen, Gulaschsuppe, Wurst, Glühwein oder heiße Schokolade (vier Euro). Wer mag, kann auch ein Lebkuchenherz mit zuckersüßer Botschaft für zu Hause mitnehmen.
Christmas Garden 2024 im Test: So familienfreundlich ist die Veranstaltung
Was in diesem Jahr fehlt, ist das kostenlose Kinderkarussell. Das historische Fahrgeschäft sorgte im vergangenen Jahr für Ablenkung bei den Kindern, während die Eltern im Weihnachtsdorf in Ruhe eine Suppe essen konnten. Das ist schade. Allerdings gibt es Ersatz, der beim Nachwuchs hervorragend ankommt. Für die kleinen Besucher haben die Veranstalter eine Rallye im Angebot. Es gilt Aufgaben zu lösen, Bilder mithilfe eines magischen Stiftes sichtbar zu machen. Bringt Spaß, hat aber einen anderen Effekt für Erwachsene, die doppelt gefordert sind.
Familienfreundlich ist in diesem Jahr aber nicht nur das Programm, sondern auch die Preisgestaltung. Erstmals werden an speziellen Terminen günstigere Tickets für Familien angeboten, dazu gibt es ein kostenloses Kinderprogramm. Aufgrund des großen Erfolgs, wie die Veranstalter schreiben, wurden zwei weitere Termine aufgenommen: am 18. Dezember und am 8. Januar 2025. An diesen Familientagen kostet der Eintritt für bis zu 5 Personen im Vorverkauf 39,50 Euro. Zum Vergleich: Einen Tag später werden 57 Euro fällig.
Lichtshow Christmas Garden steht auch in der Kritik – was der Nabu sagt
Es glitzert, funkelt, strahlt, sprüht und Musik tönt aus zahlreichen Boxen. Sogar Nebelmaschinen sind im Einsatz. Diese haben bereits dazu geführt, dass mancher schon die Feuerwehr rufen wollte, weil er den aus dem Loki-Schmidt-Garten wabernden künstlichen Nebel für Rauch hielt.
Im Christmas Garden ist wirklich viel los. Auf dem Wasser vor dem asiatischen Pavillon schwebt dieses Mal eine Art Diskokugel und lässt es optisch dermaßen knallen, dass man Mitleid mit den Mitarbeitern in der Verkaufsbude vor Ort hat. Der Kontrast zu dem aparten See mit schwimmenden Blumen des vergangenen Jahres, der auch auf den vielen Plakaten zu sehen ist, könnte gar nicht größer sein.
Das grell glitzernde Lichtermeer im Botanischen Garten ärgert besonders die Naturschützer. Der Nabu kritisiert die Lichtverschmutzung durch die Veranstaltung. Es sei besonders bedenklich, dass die Lichtinstallation ausgerechnet in einem Landschaftsschutzgebiet erlaubt worden sei, heißt es in einer Mitteilung. „Es ist absurd, dass andererseits in Hamburg Anstrengungen unternommen werden, die Lichtverschmutzung einzudämmen, zum Beispiel wird aktuell an der Außenalster die Beleuchtung zurückgenommen, und auch in der Bauleitplanung gibt es mittlerweile klare Vorschriften zu Lichtstärke und -farbe von Beleuchtung“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender Nabu Hamburg.
Christmas Garden Hamburg: Tickets – wer früh bucht, kann sparen
Dauerkritikpunkt der Veranstaltung sind die Preise, die viele als zu hoch kritisieren. Wer sparen möchte, muss sich früh festlegen und online die Tickets erwerben. Einige dieser günstigeren Ticketkontingente (Erwachsene zahlen dann 16,50 Euro Eintritt) sind online noch verfügbar, vor allem im Dezember. Wer spontan hinein möchte, zahlt drauf. Allein, wer lieber nicht online, sondern an der Abendkasse Karten kauft, muss einen Aufschlag von zwei Euro pro Ticket in Kauf nehmen. Kinder unter sechs Jahren haben aber freien Eintritt. Alle Sparfüchse gehen kostenfrei zu den normalen Öffnungszeiten in den Loki-Schmidt-Garten und bekommen auch einen Eindruck von den dann allerdings unbeleuchteten Installationen.
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Fazit: Die Neuauflage erschließt neue Teile des Botanischen Gartens, überrascht auch mit weiteren Änderungen, die bei dem einen besser, bei dem anderen schlechter ankommen. Wer beim ersten Besuch völlig begeistert war, für den könnte ein zweiter Ausflug interessant sein. Besonders schön, nur schwer planbar: ein verschneiter Christmas Garden. Für alle, die es nicht so mit Weihnachten, Kitsch und vor allem Lichtshows haben, die sollten die Finger vom Christmas Garden lassen.