Hamburg. Der Spiegelpalast der Starköchin gastiert erstmals am Bahnhof Diebsteich in Altona. Was Standort, Essen und Programm zu bieten haben.

Hinter der Veranstaltung Palazzo steckt ein enormer logistischer Aufwand. Allein 50 Container für Garderobe, Maske, Büro, Toiletten, Lager und die Großküche sind nötig, damit die Show im Spiegelpalast läuft. Laut den Organisatoren vergehen 8400 Arbeitsstunden vom Aufbaustart bis zum Premierenabend mit geladenen Gästen, der kürzlich gefeiert wurde.

Erstmals gastiert das Hamburger Event jetzt in Altona. Dem neuen Zuhause an der Waidmannstraße war, wie berichtet, eine lange Standortsuche vorausgegangen. Bis zum 9. März ist die Show mit dem Titel „Family Affairs“ dort nun zu sehen. Doch was erwartet die Besucher am neuen Standort, wie ist das neue Programm, was kosten die Tickets und wie lecker sind die diesjährigen Kreationen von Starköchin Cornelia Poletto? Hier der Check.

Palazzo feiert Premiere in Altona: So gut ist der neue Standort der Show in Hamburg

Der Kontrast zwischen dem glitzernden Spiegelpalast und den Brachflächen daneben könnte nicht größer sein. Denn die Fläche an der Waidmannstraße 26 befindet sich in einem Gebiet, in dem zukünftig viel Musik drinsteckt. Im Zusammenhang mit der geplanten Verlegung des Fernbahnhofs Altona hierher entstehen rund um den S-Bahnhof Diebsteich eine Konzerthalle, ein Stadion, Büros und vieles mehr. Bereits jetzt rollen die Bagger.

Diese Aufbruchstimmung hat aber auch Charme. Wer vom etwas abgelegenen Parkplatz den Lichterketten folgend zum Spiegelpalast läuft, der könnte denken, dass Palazzo dieses Jahr von der Stadt Hamburg gesponsert wird. Immerhin kommen so zahlreiche Besucher am neuen städtischen Infozentrum vorbei. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude auf dem früheren ThyssenKrupp-Areal können Interessierte einen Einblick in die großen Pläne für das Quartier erhalten.

Palazzo Altona
Palazzo-Premiere in Altona: An der Waidmannstraße gastiert die Veranstaltung in diesem Jahr. © Funke | Katy Krause

Ein Nachteil: Die Veranstalter mussten bei der Fläche einige Kompromisse eingehen. Unter anderem beträgt der Weg zwischen Küche und Festzelt 60 Meter. Das merkt das Personal in den Beinen, die Gäste an diesem Abend allerdings nicht bei der Temperatur der Speisen. Das wurde mit einigen Tricks gut abgefedert. Die Suppe dürfen Besucher beispielsweise am Tisch selbst aus der heißen Terrine auffüllen.

Poletto-Show in Hamburg: Das kommt beim Vier-Gänge-Menü im Palazzo auf den Tisch

Das Menü hat die Hamburger Köchin Cornelia Poletto für die Dinner-Show eigens zusammengestellt. Es gibt zwei Varianten, eine mit und eine ohne Fleisch, in vier Gängen. Klassisch serviert wird bei Variante eins als Vorspeise Thunfisch-Tatar mit einem fein abgeschmeckten Kräutersud. Sehr lecker.

Cornelia Poletto und Susanne Böhm bei der Premiere der 9. Dinnershow Poletto Palazzo unter dem Motto Willkommen Lebenslu
Cornelia Poletto hier bei der Promi-Premiere von Palazzo mit Fernsehmoderatorin Susanne Böhm. Die Hamburger Köchin kreierte das Vier-Gänge-Menü. © IMAGO/Future Image | IMAGO/gbrci

Es folgt eine grüne Minestrone mit Pistazien und Minzöl, im Hauptgang ein hervorragend geschmorter Rinderbraten und zum Abschluss ein Dessert mit dem herrlichen Namen „Zitronen-Jette“. Poletto selbst sagt dazu: „Ich lobe mich ungern, aber ich finde es richtig gut gelungen.“ Stimmt.

Palazzo in Hamburg: Neue Show von Cornelia Poletto trägt den Titel „Family Affairs“

Das neue Palazzo-Programm „Family Affairs“ stimmt auf Weihnachten ein. Essen und Familienzirkus. Allerdings wird es bei den wenigsten zu Hause jemanden geben, der in dieser Weise von der Decke hängen kann wie die Trapezkünstler Marie und Thomas. Ihr Auftritt nimmt einem den Atem. Shi Xiong Lan wiederum gibt dem Begriff Seiltanz eine ganz neue Dimension und dem Musiker Unathi Mzekeli aus Südafrika möchte man einfach stundenlang zuhören.

Palazzo Altona
Impressionen von der Palazzo-Premiere in Altona: Die Akrobatik im neuen Programm lässt einem den Atem stocken. © Funke | Katy Krause

Wie bei einer richtigen Familie gibt es aber auch Fremdschämmomente beziehungsweise Augenblicke, in denen man die Flucht ergreifen möchte. Besucher im Publikum werden vom Ensemble einbezogen, oft, sehr oft. Mitsingen, mittanzen, mitrappen: Wer das nicht mag, sollte die Plätze in Bühnennähe ausdrücklich meiden. Wer sich daran nicht stört, hat hier natürlich die beste Sicht, und wenn es den Gast neben einem trifft, verflixt viel Spaß daran.

Show im Palazzo läuft bis 9. März in Hamburg – das kosten die Tickets

Die Palazzo-Show ist noch bis zum 9. März in Hamburg-Altona zu sehen. Das Programm aus Akrobatik, Livemusik, Jonglage, Pantomime und Comedy samt Menü wird jeweils mittwochs bis sonnabends serviert. Start der Show ist um 19 Uhr, sonntags um 18 Uhr. Extravorstellungen gibt es Silvester, Weihnachten muss man aber auf den eignen Familienzirkus zurückgreifen. Wer dem grauen Alltag einmal entkommen will, ist in der glitzernden Lichterwelt des Spiegelpalasts genau richtig. Das hat aber seinen Preis.

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Die Tickets gibt es ab 99 Euro (mit Sichteinschränkung) aufwärts, in der Manege kosten Karten beispielsweise 151 Euro pro Person, ohne Getränke. Karten gibt es telefonisch unter 01806/38 88 83 oder online: palazzo.org.