Hamburg. In einem Innenhof sollen 155 Wohnungen in fünf Gebäuden entstehen. Doch es gibt scharfe Kritik an den Plänen. Wie es nun weitergeht.

  • Für den Innenhof am Hohenzollernring in Ottensen gab es schon mehrfach Pläne.
  • Neuer Eigentümer Otto Wulff legt Konzept vor mit 155 Wohneinheiten.
  • Trotz Widerstands stimmt knappe Mehrheit für Fortführung der Baupläne.

Die Entscheidung fiel knapp aus und war umkämpft. Aber seit Mittwochabend ist klar, dass die umstrittenen neuen Baupläne für einen Innenhof in Hamburg-Ottensen weiterverfolgt werden. CDU, Grüne und FDP stimmten für die Fortführung des Verfahrens sowie eine öffentliche Plandiskussion – mal wieder.

Denn bei dem Grundstück zwischen Friedensallee, Hohenzollernring, Großer Brunnenstraße und Behringstraße handelt es sich, wie berichtet, um eines mit langer Vorgeschichte. Ein Dauerkonfliktfeld, für das es seit 2009 bereits mehrere Anläufe, Baupläne und Plandiskussionen gab.

Wohnung Hamburg: Umstrittene Baupläne in Ottensen Thema im Ausschuss

Nun startet das Unternehmen Otto Wulff einen neuen Anlauf. Das präsentierte Konzept sieht die Schaffung von 155 Wohnungen vor, davon rund 50 sozial gefördert. Fünf neue Gebäude in Holz-Hybrid-Bauweise mit einer Höhe von vier Geschossen plus Staffel sind vorgesehen. Zudem sind ein großer Quartiersplatz mit Spielgeräten, eine Kita mit 30 Plätzen sowie ein Nachbarschaftsgarten mit Urban Gardening geplant.

SPD, Linke und Volt haben sich in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 6. November allerdings gegen die Weiterführung des Vorhabens in dieser Form ausgesprochen. Man wollte Alternativen in die Diskussion einbringen. Denn es gibt bereits deutliche Kritik an dem Bauvolumen, das auch einer Vereinbarung aus dem Jahr 2015 mit einer Anwohnerinitiative nicht entspricht. Damals hatte man sich auf niedrige Höhen sowie deutlich weniger Masse verständigt.

Wohnbauprojekt in Ottensen: Bürgerinitiative Otte60 kritisiert Beschluss

Die 2013 gegründete Bürgerinitiative Otte60, die am Mittwoch stark vertreten war, äußert sich dementsprechend harsch zum getroffenen Beschluss. „Mit Erschrecken mussten die anwesenden Anwohner zur Kenntnis nehmen, dass Grüne, CDU und FDP den Maximalplan des Investors für städtebaulich und ökologisch vertretbar halten“, schreibt die Initiative.

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CDU-Fraktionschef Sven Hielscher macht dagegen klar: „Alle bisherigen Vorschläge sind bislang nicht realisierbar gewesen. Der Eigentümer hat einen neuen unterbreitet, und den möchten wir mit einer breiten Öffentlichkeit diskutieren.“ Das bedeute nicht, dass Änderungen denkbar sind, wie beispielsweise in den Gebäudehöhen. Gleichzeitig weist Hielscher darauf hin, dass man seit 15 Jahren an dieser Stelle nicht einen Schritt weitergekommen sei, obwohl eine Wohnbebauung im Innenhof politisch gewollt sei. „Wir möchten keine weitere Verzögerung“, so der CDU-Politiker.

„Ich bedauere, dass man nicht mit Alternativen in die öffentliche Plandiskussion geht“, sagt dagegen Bürgerschaftskandidat Mithat Capar (SPD). Die Sozialdemokraten hatten – wie die Linken und Volt – Alternativanträge eingebracht, waren aber an der knappen Mehrheit gescheitert.