Hamburg. Seit 25 Jahren gibt es das Geschäft in Hamburg-Altona. Bei gutem Wetter lässt sich hier ein Phänomen beobachten.
An Wochenenden oder am Nachmittag bietet sich bei gutem Wetter in der Straße Bei der Reitbahn in Hamburg-Ottensen oft das gleiche Bild: Menschen reihen sich geduldig ein in die lange Warteschlange vor dem Geschäft Eisliebe. 20 Minuten auf ein Eis zu warten, ist dann die Regel.
„Die Leute stehen um die Ecke bis zur Kirche, und wir versuchen schon, so schnell wie möglich zu arbeiten“, berichtet Geschäftsinhaberin Julia Tarazi. Trotzdem sei die Stimmung unter den Wartenden meist gut. Denn das Geschäft nahe der Großen Brunnenstraße und dem dort gelegenen Park sei Treffpunkt von Generationen.
Eisliebe Ottensen: Hier stehen Kunden auch gerne 20 Minuten in der Schlange
„Kinder, die hier einst ihr Eis gekauft haben, arbeiten heute bei uns als Schüler oder Studenten und verkaufen Eis“, berichtet Julia Tarazi. Sie selbst fing ihre Eiskarriere auch so an. Die heute 42-Jährige jobbte in dem Geschäft während ihres Studiums zur Produktdesignerin. Sie kam auf den Geschmack. Aus dem Nebenjob wurde nach einer zusätzlichen Ausbildung zur Speiseeisherstellerin ihr Hauptgeschäft.
In diesem Jahr geht die Eisliebe bereits in die 25. Saison. Julia Tarazi übernahm den Laden in Ottensen 2016 federführend. Zuvor hatte sie dort zwölf Jahre gearbeitet. Gleicher Name, anderer Betreiber: Mit der Übernahme ging das damals noch dazugehörige zweite Eisliebe-Geschäft im Eppendorfer Weg 170 in die Hände eines anderen Betreibers.
Eisliebe Ottensen gehört nicht mehr zusammen mit Geschäft in Eimsbüttel
Den Wunsch zu expandieren, hat Julia Tarazi nicht: „Wir haben mehr als genug mit unserem Laden zu tun.“ In der achtmonatigen Saison bedeutet das: sieben Tage die Woche Arbeit. Der erste Blick geht morgens auf die Wetter-App. Je nachdem wird dann das Eis in eigener Herstellung produziert. Allein 100 Kilo Schokolade verarbeitet die gelernte Speiseeisherstellerin pro Saison nach eigener Schätzung.
Doch auch, wenn das Eis selbst hergestellt wird und der Laden ein Treffpunkt ist, bleibt die Frage: Warum hier Kunden 20 Minuten und länger für eine Kugel anstehen. Jemand, der es wissen könnte, ist Kundin Susanne Kippenberg. Sie wohnt gegenüber. „Wir können die Schlange aus unserem Fenster sehen. Das Eis ist genial, und es gibt wechselnde Sorten. Die Laune in der Schlange und im Laden ist gut, und die Mitarbeiter sind lustig“, erklärt sie. Es muss wohl auch mit den ungewöhnlichen Sorten zu tun haben, die es sonst nicht zu kaufen gibt.
Eisliebe: Kugel kostet hier 1,90 Euro, dafür gibt es ungewöhnliche Sorten
Denn, wenn Julia Tarazi das Geschäft im Winter schließt, geht sie gern mit ihrem Mann auf Reisen und bringt spannende Ideen mit. Darunter: die Ananas-Thai-Basilikum-Eissorte. Diese resultiert aus einem ähnlich lautenden Getränk, das die 42-Jährige so gern im Urlaub mochte.
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Außerdem gibt es so besondere Sorten wie Gianduja, eine Nussnugat-Schokolade nach italienischem Vorbild, oder Halwa basierend auf der Sesamsüßspeise aus dem Orient. Auch Honig-Lavendel mit Sesam gibt es manchmal. Das hat seinen Preis: Eine Kugel kostet 1,90 Euro.
Eisliebe in Hamburg: Eisläden in Ottensen bieten ungewöhnliche Kreationen an
Ungewöhnliche Sorten gibt es aber auch bei der Konkurrenz, die gar nicht so weit weg ist. Fußläufig zu erreichen ist etwa eine Filiale von Schlecks, die 2017 in der Fischers Allee 78 eröffnete. Hier kann man sein Eis aus 100 Zutaten selbst zusammenmischen lassen – auf einem kalten Marmorstein.
Und auch die Eisprinzessinnen (Am Rathenaupark 15) betreiben eine eigene Eismanufaktur, in der sie mit kreativen Sorten experimentieren. So kann man hier neben üblichen Leckereien auch eine Ziegenmilch-Rosmarin-Honig-Sorte probieren.
Handgemachtes Eis mit viel Liebe verspricht auch die Betreiberin von „frau meis“. Der Eisladen befindet sich in der Fischers Allee 39. Allerdings bilden sich hier auch gern lange Schlangen vor dem Geschäft.