Hamburg. In der Vergangenheit sorgte die beliebte Tradition immer wieder für Streitigkeiten. Welche Verstöße den Fortbestand gefährden.

Die Osterfeuer am Elbstrand in Hamburg-Blankenese sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für – im wahrsten Sinne des Wortes – hitzige Diskussionen. Doch in diesem Jahr scheint der Wind günstig für ein harmonisches Zusammenkommen am Ostersonnabend, 30. März 2024, zu stehen.

„Die Vorbereitungen für die Blankeneser Osterfeuer laufen bislang reibungslos und von allen Seiten konstruktiv und lösungsorientiert“, sagte Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona, auf Abendblatt-Anfrage.

Osterfeuer 2024 in Blankenese: Bezirksamt Altona trifft Vorbereitungen

Das Bezirksamt habe für die diesjährigen Feuer „frühzeitig mit den Vorbereitungen begonnen und Planungs- und Abstimmungsgespräche mit Feuerbauern und Feuerbauerinnen, der Feuerwehr sowie beteiligten Institutionen der Stadt (zum Beispiel Stadtreinigung und HPA) geführt.“ Konkret geht es dabei um die Feuer Mühlenberg (Elbuferweg Höhe In de Boost), Osten (Höhe Strandweg 3), Knüll (Höhe Strandweg 40) und Viereck (Höhe Strandweg 58), die alle von unterschiedlichen Gruppierungen organisiert werden.

Zuletzt hatte es im Jahr 2022 heftige Streitigkeiten zwischen dem Bezirksamt Altona und den Feuerbauern und Feuerbauerinnen gegeben. Der neue Entwurf eines Konsenspapiers mit Auflagen zur Größe und Bauart der Osterfeuer sowie strikten Regeln zur Durchführung entsprach nicht mehr den Richtlinien eines vor der Corona-Pandemie geltenden Kompromisses.

Hamburg: Osterfeuer am Elbufer sind in ihrer Größe begrenzt

Kurz vor den Ostertagen gab es 2022 dann das kollektive Aufatmen: Bezirksamt und die Feuerbauern und Feuerbauerinnen hatten sich schließlich doch auf ein gemeinsames Konsenspapier einigen können – das auch noch das aktuelle Jahr mit einschließt.

Die Vereinbarung sieht vor, dass die Feuer eine maximale Größe von jeweils acht Meter Durchmesser sowie fünf Meter Höhe besitzen dürfen. „Der Mittelmast darf maximal zehn Meter hoch sein und muss aus schlankem, schnell brennbarem Holz bestehen. Verkleinerungen wegen der Witterungsverhältnisse sind möglich, die Empfehlungen der Feuerwehr sind maßgeblich“, heißt es in dem Konsenspapier weiter.

Brandwachen müssen bei Osterfeuern in Blankenese vor Ort sein

Und auch der Konsum von Alkohol ist ein Thema: „Alle Beteiligten sind sich darin einig, dass übermäßiger Alkoholkonsum zur Enthemmung der betreffenden Personen und zu unbedachten, unangemessenen Handlungen führen kann, die die Sicherheit unbeteiligter Dritter und – bei einem Schadeneintritt – den Fortbestand der Blankeneser Osterfeuer gefährden kann“, so die Vereinbarung.

Alle Beteiligten seien deshalb angehalten, „mit den ihnen jeweils geeignet erscheinenden Mitteln und Maßnahmen gegenüber den Besuchern und Besucherinnen, auf die Vermeidung übermäßigen Alkoholgenusses hinzuwirken.“ Ferner müsse auf „kontaminiertes Brennmaterial“ strikt verzichtet werden, außerdem seien Feuerbauer und Feuerbauerinnen dazu verpflichtet, „durchgängig Brandwachen zur Verfügung“ zu stellen.

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Osterfeuer 2024 in Blankenese: Endgültige Entscheidung wird kurzfristig getroffen

Wie im vergangenen Jahr soll aber auch 2024 die endgültige Entscheidung über die Anzündung beziehungsweise das Verbot der Feuer erst am Ostersonnabend fallen – unter anderem im Beisein von Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) sowie der Feuerwehr und Polizei.

„Gründonnerstag erfolgt eine erste Einschätzung der Gesamtwetterlage, die am Samstagmorgen verifiziert wird“, so Sprecher Mike Schlink. Entscheidend wird dabei vor allem die Windrichtung sein. Auch der genaue Startzeitpunkt werde erst dann festgelegt, voraussichtlich zwischen 18 und 19 Uhr. Scheint ein Anzünden der Feuer sicher – besonders auch in Anbetracht der umliegenden Reetdachhäuser – soll der Einsatzleiter der Feuerwehr am Abend die finale Freigabe für jedes Feuer einzeln erteilen.