Hamburg. Hiobsbotschaft für Händler: In den Streit um Reventlowstraße-Umbau platzt die Nachricht von weiterer Sperrung eines Zufahrtswegs.
Der Streit um den geplanten Umbau der Reventlowstraße als Teil der Veloroute 1 in Groß Flottbek ist noch bei Weitem nicht geklärt, da tut sich bereits die nächste Baustelle auf. Auch hier geht es um eine fahrradfreundlichere Umgestaltung, und auch hier ist eine Zufahrt zur Waitzstraße betroffen. Die Stimmung kocht.
Wie jüngst im Verkehrsausschuss Altona von der Bezirksverwaltung öffentlich vorgestellt, gibt es Pläne für eine Ad-hoc-Maßnahme in der Ebertallee im Bereich ab Osdorfer Weg bis Cranachstraße. Die Fahrbahn soll schmaler werden und Radfahrstreifen bekommen, was mit Sperrungen von zwei bis vier Monaten einhergehen würde. Wunschtermin ist demnach Mitte 2025. Das ist Wasser auf den Mühlen derjenigen, die für einen Baustellenstopp sind.
Verkehr Hamburg: CDU Altona kritisiert hohe Baustellenlast in Elbvororten
Die CDU Altona meldet sich bereits in dem Punkt zu Wort. In einer aktuellen Pressemitteilung kündigen die Christdemokraten einen Antrag in der Sache an. Die CDU Altona erkenne die hohe Baustellenlast (Elbchaussee, Groß Flottbeker Weg, Holmbrook, Osdorfer Landstraße, Osdorfer Weg oder Parkstraße) in den Stadtteilen Groß Flottbek und Othmarschen an und fordere, die Ad-hoc-Maßnahme Ebertallee auszusetzen bis zum Abschluss aller Baustellen im Umfeld inklusive des Umbaus der Elbchaussee, heißt es in der Mitteilung.
Aus Sicht der CDU Altona, die von einem „Irrgarten“ spricht, lassen die schlecht koordinierten Baustellen die beiden Stadtteile „zu einer Festung“ für Autofahrer werden. Keiner finde rein und keiner mehr raus. „Glücklich ist, wer einen der wenigen Schleichwege kennt, die aus dem Labyrinth der Einbahnstraßen, Sperrungen und Umleitungen herausführen“, so die CDU.
Verkehr Hamburg: Kritik an Koordination der Baustellen in Altona
CDU-Fraktionschef Sven Hielscher sagt: „Ob Veloroute, Sanierung oder Fernwärmetrasse: Die Bürger haben für vieles Verständnis. Jedoch überfordern die Häufung und schlechte Koordination der Baustellen den guten Willen der Bevölkerung. Staus, Behinderungen und Wegfall von Parkplätzen stehen seit mehreren Jahren auf der Tagesordnung. Statt mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, müssen die Behörden dem Viertel endlich eine Ruhepause können.“ Genau dafür setze man sich ein.
Der Antrag zur Ebertallee steht nun auch auf der Tagesordnung der Bezirksversammlung Altona am kommenden Donnerstag (29. Februar). Genauso wie das Streitthema Nummer eins derzeit in Altona: der Umbau der Reventlowstraße. Der Dauerbrenner wird gleich mehrfach behandelt.
Waitzstraße anders fördern: Grüne schlagen Alternative zum Baustopp vor
Zum einen gibt es zahlreiche Anfragen zur Baumaßnahme Reventlowstraße, die ursprünglich im April beginnen sollte und sich bis Herbst erstrecken würde. Dabei geht es um den Umbau von 700 Metern, die für insgesamt 4,5 Millionen Euro barrierefreier und fahrradfreundlicher werden sollen. Zudem wird ein Kreuzungsbereich in einen Kreisverkehr umgestaltet.
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Außerdem steht die mehrheitliche Beschlussempfehlung aus dem Verkehrsausschuss, dieses Bauprojekt zu verschieben, zur erneuten Entscheidung an. Gleichzeitig haben die Grünen einen Alternativantrag mit dem Titel „Reventlowstraße in 2024 sicher umbauen: einen Millionenschaden vermeiden“ gestellt.
Darin schlagen sie für die durch die Maßnahme betroffenen Händler in der Waitzstraße Unterstützungsmaßnahmen vor. Unter anderem soll durch Hinweisschilder und online auf alternative Routen zum Erreichen der Einkaufsstraße hingewiesen werden und mithilfe der Handelskammer und der Wirtschaftsförderung über eine Steigerung der Attraktivität der Waitzstraße nachgedacht werden. Die Bezirksversammlung beginnt am Donnerstag um 18 Uhr und wird wegen des erwarteten hohen Besucherandrangs auch als Livestream übertragen.