Hamburg. Monatelang war die Zukunft rund um die Institution im Hamburger Schanzenviertel ungewiss. Jetzt könnte es schnell gehen.

Nachdem sich um die Zukunft von Erika‘s Eck im Hamburger Schanzenviertel in den vergangenen Monaten immer wieder die verschiedensten Gerüchte gerankt hatten, herrscht jetzt traurige Gewissheit: Das rustikale Restaurant an der Sternstraße wird verkauft – und zwar schon bald.

Schon im Juli hatte ein Inserat auf dem Portal immobilienscout24.de für Aufregung bei Belegschaft und Gästen gesorgt. „Gaststätte Kult“ lautete damals die Überschrift der Anzeige, aus der weder der genaue Mietpreis noch die zeitliche Einordnung der Verfügbarkeit hervorging.

Restaurant Hamburg: Erika‘s Eck im Schanzenviertel erneut auf Immobilienportal inseriert

Wirt Stefan Wilms wollte sich zum damaligen Zeitpunkt auf Anfrage des Abendblatts nicht äußern und löschte die Anzeige nach nur wenigen Tagen wieder. „Ich wollte nur mal ein Gefühl bekommen, was der Markt hergibt. Es gibt keine Eile, ich muss nicht verkaufen“, erklärte der Gastronom schließlich.

Offenbar hat sich das nun geändert. Erneut ist die charmante Kneipe, in der schon Stars wie Udo Jürgens und Jan Fedder zu Gast waren, auf einem Immobilienportal inseriert – diesmal auch unter Angabe des Mietpreises und der Verfügbarkeit. „Das Objekt wird seit 40 Jahren von einer Familie betrieben, und es sind keine Investitionen offen. Es besteht eine 21-Stunden-Konzession, damit die Nachtschwärmer von Hamburg auch immer was zum Essen und Trinken bekommen“, heißt es in der Objektbeschreibung. Eine Übernahme könne individuell geregelt werden, es bestehe außerdem kein Brauereivertrag.

Erika‘s Eck: Inhaber verkauft Kultlokal wegen seiner Gesundheit

Angeboten wird das 280 Quadratmeter große Restaurant „ab sofort“ für eine Miete von 5000 Euro im Monat. Wirt Stefan Wilms will sich auf Anfrage auch dieses Mal nur zögerlich äußern, zu heftig sei die Aufregung nach der letzten Annonce gewesen. „Ich werde den Laden verkaufen“, sagt Wilms dann doch mit fester Stimme.

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Er habe sich dazu entschieden, seine Gesundheit zu priorisieren und müsse sich dafür jetzt von dem Betrieb trennen. „Ich versuche es aber in gute Hände abzugeben“, sagt der Gastronom. Auf gute Hände hofft derweil auch die Belegschaft von Erika‘s Eck. „Wir wissen, dass unser Chef zum Ende des Jahres aufhören will“, äußert sich eine Angestellte, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Restaurant Hamburg: Verschiedene Pächter interessieren sich für Erika‘s Eck

„Wir hoffen aber natürlich, auch nach der Übernahme eines Pächters hier weiter arbeiten zu können“, so die Hamburgerin. Wie genau das Restaurant dann heißen soll, wisse sie noch nicht. Fest stehe aber, dass sich „schon mehrere potenzielle Pächter gemeldet haben“.