Hamburg. Mini-Villa wurde zwei Jahre aufwendig saniert. So sieht es hinter der Fassade des Gebäudes von Unternehmer Conrad Meissler aus.

Es ist fertig. „Endlich“, sagt Conrad Meissler und zeigt voller Stolz ins Innere des Hauses an der Klopstockstraße in Ottensen. Zweieinhalb Jahre seiner Zeit und seines Geldes hat der Hamburger Immobilienmakler investiert, um eine alte, heruntergekommene Immobilie mitten in Altona wieder mit Leben zu füllen. Es ist das schmalste Haus im Bezirk Altona – und jetzt wieder ein echter Hingucker.

„Die Restaurierung war unglaublich aufwendig – immer wieder haben kleinere und größere Überraschungen uns aufgehalten und herausgefordert“, sagt er. Umso glücklicher sei er, es endlich geschafft zu haben. „Es ist einfach wunderschön geworden.“

Immobilie Hamburg: Altonas schmalstes Haus renoviert – auch innen ein Hingucker

Meissler fühlt sich dem Haus, das 1847 gebaut wurde und in dem sich zunächst ein Tabakladen befand, seit seiner Kindheit eng verbunden, berichtet er bei der Führung. Eine Erklärung, warum er den Mut für ein solch waghalsiges Projekt hatte.

So sieht das schmalste Haus Altonas nach der Renovierung aus.
So sieht das schmalste Haus Altonas nach der Renovierung aus. © Funke Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

„Schon als Kind habe ich es jedes Mal, wenn wir hier vorbeigefahren sind, bewundert.“ Irgendwie habe ihn der von Carl Linnich (1815–1887) entworfene Bau magisch angezogen. Auch später habe er das Haus nie ganz aus den Augen verloren.

Dann habe die Immobilie vor gut zweieinhalb Jahren plötzlich zum Verkauf gestanden, berichtet der Makler, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Firmenbestehen feiert. „Ich war eigentlich zu spät dran, die Inhaberin hatte schon ein Angebot angenommen“, sagt Meissler. Doch er habe nicht aufgeben wollen und ein Gegenangebot vorgelegt. „Und das Ergebnis sehen Sie nun hier.“

Das neue Entree im schmalsten Haus Altonas: Besucher werden in diesem gemütlichen Raum empfangen. Im Hintergrund ist der Büroraum zu sehen.
Das neue Entree im schmalsten Haus Altonas: Besucher werden in diesem gemütlichen Raum empfangen. Im Hintergrund ist der Büroraum zu sehen. © Funke Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Altonas schmalstes Haus: Villa beherbergt Büroräume von Immobilienfirma

Meissler berichtet, dass er in dem gerade einmal 110 Quadratmeter großen Haus von Anfang an ein neues Büro seiner Immobilienfirma eröffnen wollte. Mittlerweile hat das gleichnamige Unternehmen fünf Standorte in Hamburg, der neueste ist das kleine Haus in der Klopstockstraße. „Dieses Haus ist der perfekte Ort, um mit Menschen in Kontakt zu kommen.“

An dieser Treppe lässt sich gut erkennen, wie schmal das Haus ist. Sie führt in den ersten Stock.
An dieser Treppe lässt sich gut erkennen, wie schmal das Haus ist. Sie führt in den ersten Stock. © Funke Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Zuvor musste das Haus jedoch aufwendig saniert werden. In den Mauern steckte Schwamm, die alten Balken waren komplett marode. Das alte Fachwerk ließ Meissler nach dem Vorbild historischer Bilder wieder neu aufbauen.

„Klar ist: Ein Abriss wäre definitiv einfacher und sicherlich auch kostengünstiger gewesen“, so der Makler, der allerdings nicht sagen möchte, wie viel Geld ihn dieses Projekt gekostet hat. Ein Abriss sei für ihn aber nie infrage gekommen. „Ich sah es als meine Pflicht an, diesen schönen Ort für den Stadtteil und die Stadt zu erhalten.“

Mini-Villa in Altona – mit kleiner Dachterrasse samt Elbblick

Umso mehr erfreue ihn jetzt jeden Tag der Anblick des Hauses, das seine Kollegen im September als Büroräume beziehen konnten. Von der Klopstockstraße aus werden seitdem die Elbvororte und Ottensen betreut.

Das schmalste Haus Altonas verfügt auch über eine kleine Dachterrasse.
Das schmalste Haus Altonas verfügt auch über eine kleine Dachterrasse. © Funke Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Im Erdgeschoss steht für Besucher eine Art Wohnzimmer zur Verfügung. Im hinteren Teil des Hauses befinden sich Arbeitsplätze. Im ersten Stock wurde eine kleine Teeküche verbaut, außerdem befindet sich hier ein größerer Raum für Firmenmeetings – und eine winzig kleine Dachterrasse. „Mit Elbblick“, sagt der sechsfache Vater.

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Eine Sache ist Meissler wichtig zu betonen: Die Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt sei während der gesamten Sanierung gut gelaufen. „Das ist sicherlich keine Selbstverständlichkeit“, sagt er. Gemeinsam hätten alle Beteiligten den Erhalt des historischen Gebäudes als große Ziel gehabt. „Dass es gelungen ist, das kann man nun recht eindrücklich sehen.“