Hamburg. Chaoten hinterlassen in Park ein Bild der Zerstörung: Sie bohren in uralte Bäume und träufeln Gift hinein. Die Polizei ermittelt.

Es ist kein Kavaliersdelikt, was unbekannte Täter im Waldpark Falkenstein in Blankenese angerichtet haben: 13 Bäume sind an ihren Stämmen angebohrt und vergiftet worden. Weil sie nun schleichend absterben, müssen sie voraussichtlich gefällt werden, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamts Altona. Was die Tat noch schlimmer macht: Eine betroffene Rotbuche ist offenbar mehr als 100 Jahre alt.

Stefanie von Berg, die Bezirksamtsleiterin von Altona, spricht von „Baumfrevel“. Bäume seien wichtig für unser Leben. „Sie auf diese Art und Weise schleichend zu töten, zeugt von krimineller Energie“, erklärt die Grünen-Politikerin. „Das nehmen wir nicht einfach so hin und haben deswegen Anzeige erstattet.“

Altona: Unbekannte töten im Waldpark in Blankenese 13 alte Bäume mit Gift

Spaziergänger hatten die Tat bemerkt und die Behörden informiert. Zehn Rotbuchen, zwei Sandbirken sowie eine Esskastanie seien betroffen, heißt es in der Mitteilung des Bezirksamts. Die Bäume wurden begutachtet und eine spezielle Firma damit beauftragt, die Bohrlöcher gründlich zu untersuchen. Das Ergebnis: Die Pflanzen wurden vergiftet.

Die Täter bohrten mehrere Löcher in die Wurzeln der Bäume und füllten dann Gift hinein.
Die Täter bohrten mehrere Löcher in die Wurzeln der Bäume und füllten dann Gift hinein. © Bezirksamt Altona

Auf Fotos, die das Bezirksamt veröffentlicht hat, ist gut zu sehen, wie die Täter vorgegangen sind. Sie bohrten offenkundig mehrere Löcher in das Holz des Stammes und die Wurzeln, anschließend träufelten sie das Pflanzengift in die Öffnungen.

Alle betroffenen Bäume sind mehrere Jahrzehnte alt. Eine Rotbuche mit einem Stammumfang von zwei Metern dürfte sogar deutlich länger als 100 Jahre an diesem Ort stehen. Auch sie ist nun so stark beschädigt, dass wohl nur Fällen infrage kommt.

Blankenese: Bezirksamt Altona hat gegen unbekannte Täter Anzeige erstattet

Denn in der Mitteilung des Bezirksamts Altona heißt es: „Schon jetzt sind die Bäume stark geschädigt, am Absterben oder bereits tot.“ Und damit nicht genug: Eine Schwarzkiefer soll in der Mitte einfach abgesägt und damit „massiv beschädigt“ worden sein.

Gegen die unbekannten Chaoten wurde nun ein Strafverfahren eingeleitet. Das Bezirksamt ist in Kontakt mit der Wasserschutzpolizei Hamburg, die für Umweltdelikte zuständig ist. Laut Mitteilung hat das LKA Spuren an den Bäumen gesichert, die derzeit ausgewertet werden.

Nun bittet das Bezirksamt auch die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas beobachtet hat oder Hinweise zu den Tätern geben kann, möge sich unter der Telefonnummer 040 4286-56789 bei der Polizei melden.

Der Waldpark Falkenstein ist ein Naturschutzgebiet in Blankenese, das für seine alten Bäume bekannt ist. Wo es früher wegen des Sandbodens kahl war, wachsen nun Kiefern, Birken und zahlreiche Laubbaumarten.