Hamburg. Mehrfach ertranken Jugendliche in der Elbe Höhe Falkensteiner Ufer, nun werden Maßnahmen gefordert. Das soll helfen.

Seit Freitag ist gewiss, was viele schon vermutet hatten: Der vermisste 15-Jährige ist in der Elbe ertrunken. Bei der am Mittwoch gefundenen Leiche in Hamburg-Blankenesehandelt es sich um den Jugendlichen, der vor einer Woche mit Freunden in der Elbe baden ging und versank. Das bestätigte die Polizei nach einem DNA-Abgleich.

Nach drei Badetoten im Bezirk Altona, wovon zwei sogar an der gleichen Stelle am Strandabschnitt am Falkensteiner Ufer nahe dem Wrack „Uwe“ ertranken, soll sich etwas ändern. In einem gemeinsamen Antrag haben alle Fraktionen der Altonaer Bezirksversammlung am Donnerstagabend eine Reihe von sofortigen Maßnahmen beschlossen.

Hamburg-Altona: Politiker aller Parteien fordern geschlossen sofortige Maßnahmen

Sie fordern geschlossen von der Hamburger Finanzbehörde, als Grundeigentümerin und Bewirtschafterin des Elbufers, als Sofortmaßnahme deutliche, mehrsprachige Hinweistafeln aufzustellen. Darauf müssen klar verständliche, durch eindeutige Piktogramme unterstützte Warnhinweise enthalten sein, die auf die tödliche Ertrinkungsgefahr hinweisen.

Da es sich bei einigen der Ertrunkenen auch um Geflüchtete aus Hamburger Unterkünften handelte, wird zudem eine Aufklärungskampagne über die Gefahren der Elbe in den Flüchtlingsunterkünften von der Sozialbehörde gefordert. Außerdem soll gezielt über alle möglichen Kanäle – auch über soziale Medien – vor der Gefahr gewarnt werden. Dabei sollen gezielt Jugendliche angesprochen werden und daher auch Möglichkeiten der Informationen über soziale Medien wie Tiktok und Instagram genutzt werden.

Badetote in der Elbe: Wasserschutzpolizei soll notfalls Strandabschnitt absperren

Außerdem fordern die Bezirkspolitiker geschlossen, dass die Wasserschutzpolizei bei schönem Wetter an den besonders gefährlichen Stellen ihre Präsenz am Elbstrand ausbaut und anlassbezogen Sperrungen ausspricht und durchsetzt.

In einem ersten Schritt kündigte Mike Schlink, als Pressesprecher des Bezirks Altona an, werde das Bezirksamt „insbesondere bei schönem Wetter – nun regelmäßig über seine Social-Media-Kanäle vor der Ertrinkungsgefahr am Elbstrand warnen.“ Außerdem suche man nun das Gespräch mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), um gemeinsam „darüber zu sprechen, was vor Ort noch getan werden könnte, um die Sicherheit zu erhöhen.“

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Auch die Hamburg Port Authority (HPA) hat dem Abendblatt gegenüber angekündigt, dass man aufgrund der tödlichen Badeunfälle reagieren werde. So werde die aktuelle Beschilderung gegen eine besser verständlichere ersetzt, so ein Sprecher. In Abstimmung mit der DLRG sollen die circa 40 vorhandenen Schilder durch neue erweiterte Warnhinweise ausgetauscht werden. Zusammen mit der DLRG seien zudem weitere Aufklärungs- und Informationskampagnen geplant.

Falkensteiner Ufer: Wrack MS „Uwe“ soll gesichert werden oder kommt es ganz weg?

Außerdem soll bereits in der kommenden Woche ein Kletterschutz am umstrittenen Quermarkenfeuer neben dem Wrack montiert werden. Das Seezeichen, das seit der Fahrrinnenpassung im Zuge der letzten Elbvertiefung hier steht, erinnert an einen Sprungturm und zieht jugendliche Schwimmer genauso magisch an wie das hier liegende Wrack.

Das Wrack MS „Uwe“ liegt an dem gefährlichen Strandabschnitt der Elbe, wo bereits in diesem Sommer zweimal Jugendliche ertrunken sind. Nun soll geprüft werden, inwieweit es besser gegen das Hinaufklettern gesichert werden kann.
Das Wrack MS „Uwe“ liegt an dem gefährlichen Strandabschnitt der Elbe, wo bereits in diesem Sommer zweimal Jugendliche ertrunken sind. Nun soll geprüft werden, inwieweit es besser gegen das Hinaufklettern gesichert werden kann. © imago/Westend61 | imago stock

Den Altonaer Bezirkspolitikern geht das nicht weit genug: Sie fordern von der HPA auch zu prüfen, inwieweit man das Schiffswrack MS „Uwe“ gegen unzulässiges Betreten absichern kann. Die Grünen-Politikerin Gesche Boehlich aus Altona hatte im Gespräch mit dem Abendblatt sogar überlegt, ob man nicht prüfen müsse, inwieweit das Wrack hier so liegen blieben könne.