Hamburg. Die große Abendblatt-Geburtstagsserie mit den 75 wichtigsten Geschichten aus diesen Jahren. Heute: Serienmörder Fritz Honka.
Ein paar letzte Flammen züngeln noch. Dann sind auch sie gelöscht. Der Brand in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses, ausgelöst durch eine umgekippte Kerze, ist keine Gefahr mehr. Der Check der Umgebung nach Glutnestern durch die Feuerwehr scheint Routine. Doch nach und nach mischt sich unter den Geruch nach Feuer und Verbranntem etwas anderes, Penetrantes, etwas Alarmierendes. So riecht nur der Tod.
Als die Polizei wenig später an diesem 15. Juli 1975 eine verdächtige Wohnung in Hamburg-Ottensen durchsucht, wird aus einem grausigen Verdacht schaurige Gewissheit. In der 18-Quadratmeter-Bleibe sind Leichen verborgen, manche offenbar bereits seit Jahren. Sie sind versteckt in Abseiten und hinter einer durch Tapete verschleierten Tür.
Hamburger Frauenmörder Fritz Honka – vom grausigen Leben neben Leichenteilen
In dieser unheimlichen Behausung, fast auf Tuchfühlung mit den Toten, hat ein Mann gewohnt. Sein Leben und seine Verbrechen gehen später als einer der spektakulärsten Fälle überhaupt in die deutsche Kriminalgeschichte ein.
Serienmörder Fritz Honka: Noch heute steht sein Name für das Töten und Verstümmeln, für ein Leben im Abseits sowie für Verbrechen, die den Stoff für Bücher und sogar Kinofilme liefern. Das wahre Leben schreibt bekanntlich die erstaunlichsten Geschichten, in dem fiese Gestalten, brutale Handlungen, dramatische Schicksale und wehrlose Opfer einen düsteren und erschütternden Plot darstellen.
Honka bei seiner Befragung: „Ich habe sie gemacht“
Und wer weiß, ob die Mordserie überhaupt jemals entdeckt worden wäre, wenn nicht Kommissar Zufall mitgeholfen hätte. Denn die vier Opfer, die nach und nach in Honkas Wohnung gewaltsam umkamen, waren Frauen, nach denen keiner gefragt, die keiner gesucht hat. Niemand hat sie vermisst.
Doch als die Toten endlich entdeckt werden, der Verdächtige gefasst ist und von der Polizei befragt wird, sagt Honka nach einem langen Schweigen: „Ich habe sie gemacht.“ Es sind dürre Worte, die nach Herablassung klingen und auch ein bisschen nach getaner Arbeit. Und dann, nach einer Pause, schiebt der damals 40-Jährige hinterher, er könne sich nicht so genau erinnern, wie er die Frauen getötet haben könnte.
Fritz Honka – Mutter überfordert, Kindheit im Heim
„Ich war doch immer besoffen. Wenn ich dann aufwachte, lagen sie neben mir und gaben keinen Muckser von sich.“ Als hätte das Schicksal ohne sein Zutun zugeschlagen. Später, im Jahr 1976 und nach einem aufsehenerregenden Prozess, kommt der Täter für eine lange Zeit hinter Gitter in die geschlossene Psychiatrie.
Wer war Fritz Honka? Geboren wird er 1935 in Leipzig als drittes von neun Kindern. Drei seiner Geschwister sterben früh. Als der Vater umkommt, ist Fritz gerade elf Jahre alt. Weil die Mutter sich als Alleinerziehende überfordert fühlt, kommen die Kinder in ein Waisenhaus und später in unterschiedliche Heime.
Wohnung in Hamburg-Ottensen – mit Kinderpüppchen und Pornobildern
1951 geht Fritz Honka schließlich nach Westdeutschland und arbeitet zunächst auf einem Bauernhof, später findet er einen Job im Hamburger Hafen und schließlich in einem Sicherheitsdienst. Er bezieht eine bescheidene Dachwohnung, deren Einrichtung durch bemerkenswerte Gegensätze geprägt ist.
Neben akkurat gefalteten Hemden und dem mit Brokat überzogenen Telefon stehen etliche übervolle Aschenbecher. Und wie passt ein spießiges Sofa, arrangiert mit jeder Menge Kinderpüppchen, zu rund 300 Pornobildern an den Wänden? Doch wer sollte ihm in sein Leben hineinreden? Zwei Beziehungen zu Frauen sind längst gescheitert.
St. Pauli: Honka steht allein in seiner Stammkneipe „Goldener Handschuh“
1956 erleidet Honka einen Fahrradunfall, durch den fortan sein Äußeres geprägt ist: Seine Nase ist nun platt und schief, und er schielt stark. Der Mann, der ohnehin kein geselliges Leben geführt hat, wird nun noch mehr zum Außenseiter. In seiner Stammkneipe, dem „Goldenen Handschuh“ am Hamburger Berg auf St. Pauli, steht er oft allein, trinkt seine Fanta-Korn und beobachtet die anderen Gäste.
Mit manchen kommt er allerdings ins Gespräch. Es sind überwiegend Frauen aus dem Trinkermilieu, einsam und gestrandet wie er, Frauen, die sich als Gelegenheitsprostituierte verdingen. Sie begleiten ihn in seine Wohnung, stellen sich dort für Sex zur Verfügung, und sie saufen zusammen mit Honka. Bis etwas geschieht, das die labile Harmonie zerstört – und in Aggression umschlagen lässt.
Hamburger Frauenmörder Fritz Honka: Nach den Opfern sucht niemand
Was dann genau passiert, bleibt lange im Unklaren, verschleiert in einem Nebel aus Alkohol und in den wirren Aussagen eines Mannes, der nach seiner Festnahme in Vernehmungen mit der Polizei oft von Zufall redet, von Gewalt und düsteren Einflüsterungen, die dazu führen, dass die Gespielin irgendwann in der Nacht schließlich stirbt. Vier Frauen erleiden dieses Schicksal.
Doch nach den Opfern sucht niemand. Ohne Familie, ohne Freunde, vollkommen einsam waren sie, mit allenfalls ein paar flüchtigen Kneipenbekanntschaften, die sich nicht darum scherten, ob sie am nächsten Tag wiederkommen oder nicht. Im Grunde waren die Frauen schon unsichtbar, bevor sie endgültig von der Bildfläche verschwunden sind.
Mit Waldaroma gegen Verwesungsgeruch
Die Leichname verbirgt Honka überwiegend in seiner kleinen Wohnung. Um gegen den zunehmend stärker werdenden Verwesungsgeruch anzukommen, legt er immer mehr Duftsteine mit Fichtennadelaroma aus. Nun, so hofft er, soll es nach Wald duften, frisch und luftig. Doch der Gestank des Todes ist übermächtig.
Und so werden die Toten schließlich entdeckt, nachdem es in einer Nachbarwohnung gebrannt hat, die Feuerwehr auf den Plan getreten ist und auf der Suche nach Glutnestern auch Honkas Bleibe in Augenschein genommen hat.
Ein Körper, in zwei Plastiktüten verstaut
Eine Leiche findet die Polizei schließlich hinter einer übertapezierten Tür des Wohnzimmers. Sie ist in eine Plastiktüte und Tücher gehüllt. An einigen Stellen weist der Körper Verstümmelungen auf, durch ein Messer, wie Rechtsmediziner herausfinden. Anhand eines röntgenologischen Gutachtens kann die Tote später als 54 Jahre alt gewordene Prostituierte identifiziert werden.
Ein weiterer weiblicher Körper, der in zwei Plastiktüten verstaut auf dem Dachboden unter einem Kohlehaufen entdeckt wird, ist sehr viel stärker zerstückelt.
Hamburger Serienmörder Fritz Honka: Kopf, Beine, Arme abgetrennt
Man findet den Kopf mit Hals, beide Beine, die in Höhe der Hüfte vom Torso abgetrennt waren, den Rumpf mit Armen sowie die rechte Brust. Weitere Verstümmelungen insbesondere am Kopf sind feststellbar. Die Werkzeugspuren weisen auf eine Säge sowie ein Messer hin, passend zu einem Fuchsschwanz und einem Messer, die auch in Honkas Wohnung entdeckt werden.
Fingerabdrücke des Leichnams beweisen, dass es sich um eine 52-Jährige handelt, die wie die anderen Opfer auch als Prostituierte gearbeitet hat.
Polizei findet stark mumifizierte weibliche Leiche in Wohnung in Ottensen
Entdeckt werden zudem in einer Abseite hinter der Küche eine mit einem dunklen Mantel bedeckte vollständige, stark mumifizierte weibliche Leiche, die später als eine 57-Jährige aus dem St.-Pauli-Milieu identifiziert wird. Außerdem finden die Polizisten in derselben Abseite den in einen Gardinenstoff eingewickelten Torso und ein Bein einer weiteren getöteten Frau.
Später wird festgestellt, dass diese Leichenstücke exakt zu den Teilen einer Toten passen, die mehr als dreieinhalb Jahre zuvor auf dem Gelände einer ehemaligen Fabrik gefunden worden waren.
Alle Körperteile zu entsorgen war ihm zu mühsam
Lange war es ein Rätsel gewesen, wo der fehlende Rumpf und das Bein dieser Leiche vom Fabrikgelände verblieben waren. Auch die Identität der Frau war all die Zeit über ungeklärt geblieben. Nun, nach dem Fund der anderen Körperteile in Honkas Wohnung, kann diese Tote schließlich anhand eines Fingerabdrucks sowie eines Röntgenvergleichs im Bereich des linken Sprunggelenks identifiziert werden. Es handelt sich um eine 42 Jahre alte Stadtstreicherin, welche im Dezember 1970 zuletzt gesehen worden war.
Hatte Honka die Frau nach einem Treffen in seiner Wohnung getötet, die Leiche in Stücke zersägt und dann begonnen, die einzelnen Körperteile zu entsorgen, indem er sie auf das nahe gelegene verlassene Gelände brachte? Und war ihm das mehrfache Treppauf, Treppab mit den in Zeitungspapier eingewickelten Teilen schließlich zu mühsam geworden, sodass er den Rest in seiner Wohnung versteckte? So ähnlich schildert es Honka später bei seinen polizeilichen Vernehmungen.
Fritz Honka: erst einsilbig, dann platzt es aus ihm heraus
Als der 40-Jährige mit den grausigen Funden in seinem Zuhause konfrontiert worden ist und mit dem dringenden Verdacht, dass er mehrere Frauen getötet habe, ist der Mann zunächst für längere Zeit einsilbig geblieben, hat Unmengen an Zigaretten geraucht und reichlich Kaffee getrunken.
Manchmal sagt er: „Weiß nicht“ oder „schon möglich“, platzt dann aber schließlich überraschend heraus: „Ich glaub, mir fällt da noch was ein.“ Und dann: „Ich war’s. Ich hab sie halt gebumst“, meint er dann. Und später: „Dann hab ich sie gemacht.“
Serienmörder Honka: gemacht – so nennt er das Töten der vier Frauen
Gemacht: So nennt er das Töten der vier Frauen, die vermutlich 1970, im August 1974, im Dezember 1974 und schließlich im Januar 1975 umkamen. Eine, behauptet Honka, sei zu betrunken gewesen, um ihm zum Geschlechtsverkehr zur Verfügung zu stehen. Eine andere, so formuliert er es, „hat beim Sex dagelegen wie ein Brett“. Eine Frau habe ihn betrügen wollen, indem sie versucht habe, zusätzlich zu dem vereinbarten Liebeslohn 200 D-Mark zu stehlen.
Und eine soll ihn beleidigt und ausgelacht haben, erzählt er. Und dann habe sie behauptet, sie habe ihn mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt.
Auf Anordnung von Serienmörder Jack the Ripper
Was dann weiter geschehen sei, schildert er so: Er haut ihr eine Kornflasche über den Kopf und stranguliert sie schließlich mit einem Damenstrumpf. Allerdings will er auf Anordnung gehandelt haben – von Serienmörder Jack the Ripper. „Er hat es mir befohlen.“ Die Einflüsterungen des berüchtigten Londoner Massenkillers hätten sexuelle Gelüste in ihm ausgelöst.
Hat Honka da taktiert, in der Hoffnung, mit diesen angeblichen Aufträgen aus dem Jenseits seine Schuld abmildern und mit einer günstigeren Strafe davonzukommen? Allerdings ist er nachgewiesenermaßen nicht der Schlaueste. Sein Intelligenzquotient liegt nicht weit über 70, also nahe der Debilitätsgrenze. Clevere Schachzüge sind da eher nicht zu erwarten.
Honka gesteht erst, dann zieht er zurück
Auch von extremem Alkoholkonsum erzählt Honka. Stets will er vor den Taten sehr viel Bier und Hochprozentiges konsumiert haben. Ob das stimmt, kann so lange nach den Geschehnissen niemand sagen.
Nachdem Honka die Morde eingeräumt hat, widerruft er jedoch Anfang Januar 1976 das Geständnis. Nun behauptet er, er habe „diese schrecklichen Dinge“ nur erzählt, weil er nach fast 40 Stunden Vernehmung „fix und fertig war“, sagt der Beschuldigte. Tatsächlich seien drei der Frauen durch ihre eigene Hand gestorben. Den Suizid hätten sie jeweils wohl durch eine Tablettenvergiftung begangen.
Eine von ihnen habe er, nachdem er selber nach sehr viel Alkoholkonsum aus einem komaähnlichen Schlaf erwacht sei, auf seinem Bett gefunden. „Sie lag dort und rührte sich nicht.“ Auch die vierte Frau sei ohne sein Zutun gestorben, beteuert Honka nun. Sie habe wahrscheinlich einen Blutsturz erlitten, also ein heftiges Bluten aus Lunge oder Magen.
„Ich muss die Leiche zerstückelt haben. Aber wie? Warum, weshalb? Weiß nicht“
Im Jahr 1976 findet der Prozess gegen den 40-Jährigen statt. Vierfacher Mord wird ihm vor dem Schwurgericht vorgeworfen. Es wird ein Verfahren, das größtmögliche Aufmerksamkeit erhält. Menschen drängen sich darum, im Gerichtssaal einen Blick auf den Angeklagten werfen zu können, den manche mittlerweile als „Monster“ abgestempelt haben.
Was sie dann tatsächlich sehen, ist ein zierlicher Mann auf der Anklagebank, der nervös und zurückhaltend wirkt, der den Blick überwiegend gesenkt hält. Der Angeklagte sagt, die Frauen hätten ihn „Dreckschwein“, „Sau“ oder „Penner“ tituliert, da sei er ausgerastet. Sie hätten sich geschlagen, er sei dann irgendwann eingeschlafen. Als er aufwachte, habe er realisiert, dass sie tot gewesen seien.
Was er danach getan habe, bleibt im Vagen: „Ich muss die Leiche zerstückelt haben. Aber wie? Warum, weshalb? Weiß nicht.“
Sachverständiger über Fritz Honka: „Hoch abnorme“ Persönlichkeit
Denkbare Erklärungen dazu, was Honka zu seinen Taten angetrieben haben müsse, kommen indes von zwei Gutachtern. Ein psychiatrischer Sachverständiger stellt bei dem Angeklagten Verbrechen aus Mordlust fest, seine Persönlichkeit sei „hoch abnorm“.
Unter dem Einfluss größerer Mengen Alkohol habe sich seine Aggressivität auf ein Level jenseits der Kontrollierbarkeit gesteigert. Sein labiles Selbstwertgefühl habe der Mann durch Machtausübung kompensiert. Insgesamt lägen Anhaltspunkte für eine verminderte Schuldfähigkeit vor.
Fritz Honka: versagten die Frauen, war das ihr Todesurteil
Honkas Verteidiger indes, der damalige Staranwalt Rolf Bossi, verfolgt eine andere Strategie. Laut Bossi ist Honka mitnichten ein Mörder aus einem explosiven Zusammenspiel von Alkoholsucht und Minderwertigkeitsgefühlen. Er zeichnet seinen Mandanten als hoch gefährlichen Charakter mit schwersten psychischen Störungen. Und die Verstümmelungen der Opfer seien Ausdruck einer sadistischen Raserei und Folge einer sexuellen Perversion.
Bei seiner Argumentation beruft sich Bossi auf das Gutachten einer Sexualpsychologin, die Honkas Verhältnis zu den Prostituierten als eine Art Machtkampf definiert hat. Versagten die Frauen, sei das ihr Todesurteil gewesen.
Frauenmörder Honka wird in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht
Nach dem Kalkül des Verteidigers soll das Gericht möglichst auf „völlige Schuldunfähigkeit“ erkennen. Dann würde Honka nicht in den Knast kommen, sondern in die Psychiatrie.
Das Gericht folgt bei seinem Urteil vom 20. Dezember 1976 zumindest in wesentlichen Teilen der Argumentation der Verteidigung. Die Kammer erkennt in drei der vier angeklagten Fälle auf Totschlag, lediglich in einem Fall kommt es zu einer Verurteilung wegen Mordes.
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Im Ergebnis soll der Angeklagte, bei dem das Gericht von einer eingeschränkten Schuldfähigkeit ausgeht, zunächst in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden. Falls er nach Überzeugung der zuständigen Fachärzte irgendwann als geheilt gelte, müsse er eine Haftstrafe von 15 Jahren antreten.
Die letzte Zeit seines Lebens verbringt er in einem Altenheim an der Ostsee
Doch zu einer weiteren Zeit im Gefängnis kommt es nie: 16 Jahre bleibt der Serienverbrecher in der geschlossenen Anstalt von Hamburg-Ochsenzoll. Schließlich kommt er – unbemerkt von der Öffentlichkeit – frei und verbringt unter anderem Namen die letzte Zeit seines Lebens in einem Altenheim an der Ostsee. Er stirbt im Jahr 1998. Der Serienmörder ist 63 Jahre alt geworden.
Hätte Honka aber womöglich, wenn seine Taten nicht im Jahr 1975 durch einen Zufall nach dem Brand in der Nachbarwohnung aufgeflogen wären, weitergemordet? Die Frage mag man sich stellen, nachdem der 40-Jährige jahrelang unerkannt hatte töten können. Wohlmeinende könnten wohl glauben, dass Fritz Honka nach seinen vier Verbrechen fortan ein gesetzestreues Leben geführt hätte und ihn niemand mehr hätte fürchten müssen.
Honka – wie sich ein Serienmörder an Gewalt und Tod berauscht
Doch denkbar ist sicher auch, dass es mit dem Töten weitergegangen wäre. Bemerkenswert ist dabei, dass die zeitlichen Abstände, in denen Honka die Frauen innerhalb von gut vier Jahren umgebracht hat, immer geringer geworden sind: Zuletzt waren es nicht einmal zwei Monate. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Täter Gefallen daran gefunden hat, sich an Gewalt und Tod zu berauschen.
Aus der Begutachtung von etlichen Serienmördern ist bekannt, dass die Dauer der Befriedigung, die manche bei und nach einer Tat empfinden, mit der Anzahl der Taten abnimmt. Außerdem sinkt die Hemmschwelle für weitere Verbrechen. Und nicht zuletzt: Wer lange Zeit unentdeckt töten kann, fühlt sich wahrscheinlich sicherer. Womöglich unantastbar?