Hamburg. Der Kinofilm über Fritz Honka ist harter Stoff aus Hamburg. Das Abendblatt liefert einen Blick hinter die Kulissen.

Mit der Hamburger Kinopremiere kehrte „Der Goldene Handschuh“ am Mittwochabend gewissermaßen an den Schauplatz des Geschehens zurück. In der Hansestadt hatte Fritz Honka in den 70er-Jahren mehrere Frauen erniedrigt, ermordet und zerstückelt. Die Überreste seiner Opfer bewahrte er zum Teil in seiner Wohnung auf.

Der Horrorfilm, der eine Altersfreigabe von 18 Jahren hat, hatte vor wenigen Tagen im Berlinale-Wettbewerb seine Weltpremiere erlebt. Es ist der erste Ausflug des Hamburger Regisseurs in dieses Genre. Zum zweiten Mal nach „Tschick“ versucht er sich an einer Literaturverfilmung – schon der gleichnamige Roman des Hamburger Schriftstellers Heinz Strunk war ein Bestseller. Der Autor, der Regisseur, der Stoff, der Tatort – mehr Hamburg passt kaum in eine Produktion.

Gefeiert wurde nach der Hamburg-Premiere in der Astor Film Lounge HafenCity und anschließend im Mojo Club auf St. Pauli. Im selben Stadtteil hatte damals auch Honka gelebt. Der 1935 geborene „Jack The Ripper von der Reeperbahn“ hatte mit seinen Verbrechen in Hamburg Kriminal- und Stadtgeschichte geschrieben, aber auch bundesweit für großes Entsetzen gesorgt. 1998 starb er im AK Ochsenzoll in Langenhorn.

„Der Goldene Handschuh“ mutet einiges zu

Mit den intensiven Gewaltszenen mutet „Der Goldene Handschuh“ seinen Zuschauern und Kritikern einiges zu. Andererseits wird eine Geschichte erzählt, die auf Tatsachen beruht. 33 Drehtage brauchte Fatih Akin, um den Film in Hamburg einzufangen.

Der Regisseur und Drehbuchautor begrüßte im Astor Hauptdarsteller Jonas Dassler und seine „Handschuh“-Kollegen Katja Studt, Marc Hosemann, Tristan Göbel, Uwe Rohde, Hark Bohm, Thalia-Ensemblemitglied Victoria Trauttmansdorff, Adam Bousdoukos und Herma Koehn.

Außerdem kamen die Rapperin Hayiti und die Schauspieler Anna Bederke, Pheline Roggan, Catrin Striebeck und die Autorin Katja Eichinger.

Der Film „Der Goldene Handschuh“ läuft im Abaton, Astor, Cinemaxx Dammtor/Harburg, Studio, UCIs Mundsburg/Wandsbek, Zeise

Buchtipp: Volker Behrens, Michael Töteberg (Hg.): „Fatih Akin: Im Clinch. Die Geschichte meiner Filme“, Rowohlt, 336 Seiten, 20 Euro