Hamburg. Zum 20-jährigen Bestehen veranstaltet das Opernloft in Altona eine Jubiläumsgala. Es wird mitgeschunkelt – und Schnaps gibt es auch.

Für die Jubiläumsgala anlässlich seines zwanzigjährigen Bestehens hatte sich das Team des Opernlofts im Eingangsbereich des Alten Fährterminals in Altona selbst einen roten Teppich ausgerollt und liebevoll mit rotem Klebeband auf den Stufen und rund ums Treppengeländer herum befestigt.

Mit Arien aus diversen Opern und eigenen Produktionen der beiden letzten Jahrzehnte wurde am Donnerstag gefeiert, nachdem der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda mit einer launigen Festrede das Ensemble des Opernlofts und seine Gäste begrüßt hatte. Viele Besucherinnen und Besucher brachten Blumensträuße und Präsente mit, gehörten sie doch meist zu den seit zwei Jahrzehnten treuen Fans dieser in mehrfacher Hinsicht einzigartigen Opernbühne, die einmal als Werkstattbühne und mit Gastauftritten bei Hamburger Straßenfesten begonnen hatte.

Das Hamburger Opernloft zeigt bei der Jubiläumsgala Bilder der vergangenen 20 Jahre

Ganze Opern, selbst die vierstündigen „Schinken“ von Richard Wagner in verdauliche Häppchen zu schneiden und stets in ein überraschendes, unkonventionell neues Regiekonzept einzubinden, ist die Spezialität des Opernlofts. Kultursenator Carsten Brosda sagte: „Die Bühne im Alten Fährterminal ist einer der schönsten Säle der Stadt und lässt alle, ganz dem Motto #operkanngeil des Opernlofts folgend, fühlen, wie beeindruckend es ist, was hier auf die Beine gestellt wurde.“

Im Verlauf des Abends zeigten die Macherinnen Susann Oberacker (Künstlerische Betriebsleitung), Yvonne Bernbom (Geschäftsführung) und Inken Rahardt (Intendanz) Bilderserien der Opernloft-Historie. Darunter Fotos von der ersten Studiobühne in der Conventstraße, bei denen die damals fast mittellosen Künstlerinnen, Sängerinnen und Regisseurinnen fünfzig gebrauchte Klappstühle für die Gäste gekauft hatten, aber leider nur zum Teil mit Sitzkissen ausstatten konnten.

Im Jahr 2018 bietet sich die Chance, das Opernloft im Alten Fährterminal zu öffnen

Oberacker erinnerte sich, wie entsetzt sie war, dass die Leute damals Stühle wegen fehlender Kissen ausgetauscht oder Sitzkissen von anderen Stühlen einfach abmontiert hätten. Danach kam eine Spielstätte in der Fuhlentwiete, die aber 2015 geschlossen wurde und das Opernloft zwang, zwei Produktionen im Ernst Deutsch Theater unterzubringen. Schließlich bot sich 2018 die Chance, im Alten Fährterminal das heutige Opernloft zu eröffnen, das man aber nur finanzieren konnte, indem man dessen Räume parallel zu den Aufführungen an andere Firmen vermietet.

Unter der Teilnahme von Yvonne Bernbom, die ja auch Sängerin ist und wie Inken Rahardt früher oft bei Produktionen aktiv mitgewirkt hatte, eröffneten Aline Lettow (Sopran), Rebecca Aline Frese (Mezzosopran), Ljuban Živanović (Tenor), Lukas Anton (Bariton) und Amy Brinkman-Davies am Klavier den Abend passend zur festlichen Stimmung mit einem Ensemblestück aus der „Fledermaus“ von Johann Strauss.

Und schon hier wurde das Publikum zum Mitschunkeln aufgefordert. Alle gesungenen Arien wie etwa „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus Mozarts „Zauberflöte“ mit Aline Lettow und Lukas Anton oder ein Verdi-Medley aus „Rigoletto“ und „La Traviata“ mit Živanović hatten einen Bezug auf Produktionen der Vergangenheit. Und ganz der Tradition des Opernlofts folgend wurden die Leute einmal mehr befragt, ob jemand raten könne, welches Stück denn gerade gesungen wurde. Wer es wusste, bekam einen Gratis-Schnaps, und manch einer, der zugab, es nicht zu wissen, ebenfalls einen.