Hamburg. Beim Metallica-Konzert verguckte sich Stefan in eine Altonaerin – doch ihre Nummer hat er nicht. Nun schaltete er eine Annonce.
Die Begegnung zwischen dem Ruhrpottler Stefan und einer Frau aus Hamburg lässt sich als schicksalhaft beschreiben: Sie saßen am 26. Mai beim Metallica-Konzert im Volksparkstadion nebeneinander auf der Westtribüne, Block 18A, Reihe 16 – und das, obwohl die beiden nicht einmal Metallica-Fans sind.
Bei Bier und Heavy-Metal-Sound kam die Altonaerin mit Stefan ins Gespräch – und zumindest bei ihm schlägt das Herz nun ein Stückchen höher. Die Krux: Stefan hat seine sympathische Sitznachbarin weder nach ihrem Namen noch nach ihrer Telefonnummer gefragt. Um die unbekannte Konzertgängerin doch noch einmal wiederzutreffen, hat er nun eine Anzeige im Hamburger Abendblatt geschaltet, wartet aber bislang vergeblich auf den Anruf der Angebeteten.
Metallica-Konzert: Verliebter Ruhrpottler sucht Hamburgerin
„Du, 36 Jahre, zwei Kinder und wunderschön, hast beim Metallica Konzert am 26.05.2023 neben mir gesessen“, heißt es in der Anzeige auf Seite 8 der Abendblatt-Ausgabe vom 1. Juni. „Du warst am Sonnabend, 27.05., auf einer Familienfeier an der Dove-Elbe und bekommst ein Schimmel-Klavier aus Münster. Ich, zu blöd, habe nicht nach deinem Namen gefragt und dich gehen lassen. Ich möchte dich gern wiedersehen.“
Das teilt er der Hamburgerin mit den kurzen, gelockten, blonden Haaren per Inserat mit – in der Hoffnung, dass sie darauf stößt. „Ich habe nur so ein paar Informationen, sonst halt nix – keinen Namen, keine Adresse, keine Telefonnummer“, erzählt Stefan.
Er ärgert sich, nicht im richtigen Moment in die Offensive gegangen zu sein. „Weil ich zu blöd bin, weil ich zu unsicher bin“, sagt er. „In dem Moment war mir noch gar nicht bewusst, dass ich mich schon so richtig verknallt hab.“
Metallica-Konzertgänger will blonde Sitznachbarin wiedertreffen
Im Stadion hätten er und die Unbekannte nett geschnackt, etwa darüber, wie sehr sie die Zeit mit ihren beiden Kindern genießt oder welche Rolle Musik in ihrem Leben spielt. „Sie hat in ihrer Jugend Geige gespielt, liebt Musik und hört Schallplatten“, sagt Stefan. „Nach dem Konzert hat sie mir berichtet, dass sie ein Klavier erworben hat.“
Ein besonders großer Metallica-Fan ist die Dame wiederum nicht, sie habe das Ticket recht spontan noch am Tag des Konzerts erstanden. Und – kann das Zufall sein? – auch Stefan ist nicht wirklich ein Metallica-Anhänger: „Ich bin nur mitgegangen, weil ich einmal Heavy Metal erleben wollte“, sagt er. Er habe einen Freund begleitet, der wiederum „Heavy-Metal-Hardcore-Fan“ sei.
„Sie hat so eine positive Ausstrahlung“, schwärmt der unglücklich Verliebte über seine Konzertbekanntschaft. Wie sie sich – obwohl selbst kein Heavy-Metal-Fan – an der Ausgelassenheit der anderen Stadionbesucher erfreuen konnte, habe ihm sehr imponiert. Ob die Angebetete überhaupt Single ist, weiß Stefan übrigens nicht. Doch meint er zwischen den Zeilen herausgehört zu haben, dass sie alleinerziehend sein könnte.
Verliebt in Metallica-Besucherin: Zweite Chance auf zweitem Konzert?
Schon bald nach dem Konzert dämmerte Stefan, dass seine Schüchternheit ein großer Fehler war, dass er seine Sitznachbarin einfach nach ihren Kontaktdaten hätte fragen sollen. Denn wie kann er die Frau nun jemals wiedertreffen?
„Metallica hat in Hamburg ja zwei Konzerte gespielt. Und man konnte nur Tickets für beide Konzerte erwerben“, so Stefan. „Meine Annahme war, dass der eigentliche Ticketkäufer dann beim zweiten Konzert ist.“ Also jener Mann, von dem die unbekannte Altonaerin das Ticket fürs erste Konzert recht spontan erhalten hatte.
Am zweiten Metallica-Abend sollte Stefans Sohn jenen Platz besetzen, auf dem er zuvor saß. Stefan selbst besuchte das Konzert nicht. Also stattete er seinen Sohn mit einem handgeschriebenen Zettel samt Kontaktdaten aus. Diesen sollte er dem Sitznachbarn, potenziell bekannt mit der Unbekannten, überbringen.
Eigentlich ein wasserdichter Plan. Doch leider traf der ungünstigste aller Fälle ein: Der Platz, auf dem die Gesuchte zwei Tage zuvor noch saß, blieb diesmal einfach leer.
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Nach Metallica-Konzert in Hamburg: Altonaerin per Anzeige gesucht
Verliebter Mann, was nun? Eine Mail an Eventim habe Stefan bereits geschrieben und gefragt, ob die Ticketfirma vielleicht einen Kontakt herstellen könnte – keine Antwort. Selbst Detekteien hat der Ruhrpottler über die Googlesuche aufgerufen, sich aber dafür entschieden, dass es vielleicht einen allzu kruden Eindruck macht, der Frau Detektive hinterherzuschicken.
„Am Dienstagabend ist mir die Idee mit der Anzeige gekommen – und dann hab ich’s einfach runtergetippt“, begründet Stefan, wieso er es jetzt auf diese leicht antiquierte, aber doch charmante Art und Weise probiert, die Unbekannte mit einer Annonce ausfindig zu machen.
Sie sind die gesuchte Metallic-Konzert-Besucherin? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail unter hamburg@abendblatt.de.