Hamburg. Nach Übernahme von Stararchitekt Teherani: Auf dem Grundstück des Hamburger Traditionslokals haben die Bauarbeiten begonnen.
Es ist ein Anblick, der in Blankenese für Aufregung sorgen dürfte: Am Traditionsrestaurant Sagebiels Fährhaus haben die Bauarbeiten begonnnen. Auf dem Gelände der Immobilie in Top-Lage steht ein Container mit Bauschutt, neben dem Eingang zum ehemaligen Restaurant häufen sich Eimer und Müllsäcke.
Schon im Jahr 2019 wurde bekannt, dass Stararchitekt Hadi Teherani, Entwickler der Tanzenden Türme, das Haus im Blankeneser Treppenviertel gekauft hatte. Teheranis Büro gab zu diesem Zeitpunkt nur bekannt, dass vor Ort wieder ein Restaurant entstehen solle.
Sagebiels Fährhaus in Hamburg-Blankenese: Drei Wohnungen genehmigt
Seitdem gab es immer wieder Spekulationen darüber, was Teherani mit dem Obergeschoss der Immobilie vorhat. Das Bezirksamt Altona verrät auf Anfrage nun, dass eine Baugenehmigung für drei Wohnungen vorliege. Das Büro von Hadi Teherani selbst will sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zu den Bauarbeiten äußern.
Sicher ist also nur, dass wieder Bewegung in Sagebiels Fährhaus, kommt. Die Immobilie mit dem traumhaften Elbblick an der Blankeneser Hauptstraße 107 wechselte in den vergangenen Jahren immer wieder die Besitzer. Von 1990 bis Ende November 2016 hatte Markus Chen an der Adresse deutsch-chinesische Küche serviert, dann stellte er den Betrieb ein.
Beachclub-Ecke sollte Gäste nach Blankenese locken
Im Juni 2017 übernahm die Maklerin Kerstin Buddenhagen das Restaurant und eröffnete gemeinsam mit ihrem Mann die „Genusspiraten“. Das Ehepaar wollte Gäste mit einer Beachclub-Ecke hoch über der Elbe anlocken und aus den oberen Räumlichkeiten Hotelzimmer machen.
Doch auch dieses Projekt stand unter keinem guten Stern: Nachdem im November 2017 die Treppe abgesackt war, Umbaupläne nicht genehmigt wurden und Streitereien in der Nachbarschaft entstanden waren, schmiss Buddenhagen den Betrieb hin.
Star-Architekt Hadi Teherani erwarb Sagebiels Fährhaus
Nachfolger war der italienische Gastronom Nico Rossi, der im Jahr 2018 die traditionell hamburgische Küche des Sagebiels um mediterrane Akzente erweitern wollte. Knapp ein Jahr später dann die Nachricht, dass Hadi Teherani die Immobilie – allerdings nur das Haus – erworben hatte.
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Das rund 3500 Quadratmeter große Grundstück bleibt weiterhin im Besitz der Familie Sagebiel und wird als Erbpacht an Eigentümer des Hauses weitergegeben. Diese Regelung reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück: 1868 kaufte der Unternehmer Wilhelm A. C. Sagebiel das Fährhaus und feierte mit seinem gastronomischen Betrieb große Erfolge in Hamburg.
Sagebiels Fährhaus in Blankenese: Familienname bleibt immer erhalten
Sohn A. C. Ludwig Sagebiel übernahm das Fährhaus 1889 und bestimmte in seinem Testament die besondere Erbpachtregelung. Außerdem setzte er fest, dass der Familienname immer auch der Name des jeweiligen Restaurants sein müsse.